Henstedt-Ulzburg (em) Henstedt-Ulzburg bekommt ein neues Gemeindehaus. Rund 860.000 Euro hat die Ev.-Luth. Kirchengemeinde in das Gebäude investiert, das am kommenden Sonntag, 20. November, eingeweiht wird. Die Hauptgründe für den Neubau: Das alte Gemeindehaus ist marode und platzt aus allen Nähten.
Gleich zwei lange Fensterfronten hat der Saal im neuen Gemeindehaus. Licht durchflutet den Raum, streicht über den warmen Parkettboden. Kalt soll es hier drin selbst im Winter nicht werden, dank neuester Dämmtechnik. „Wir könnten umgekehrt im Sommer ein Problem bekommen, den Gemeindesaal einigermaßen kühl zu halten“, scherzt Wolfgang Keuffel, Vorsitzender des Kirchenvorstands. Auch mit der Erdwärmeheizung setzt das neue Gemeindehaus in Sachen Energiesparen Maßstäbe. Beim alten Gemeindehaus war Wärmedämmung ein Fremdwort. Kein Wunder, denn es wurde 1860 als Pastorat gebaut und dann immer wieder erweitert, hier angebaut, da angebaut. „Außerdem ist hier vieles marode. Das zu sanieren, wäre wirklich rausgeschmissenes Geld“, erläutert Kirchenvorstand Keuffel. Hinzu kommt akuter Platzmangel. Allein mehr als 50 Kleingruppen zählt Pastor Andreas Spingler in seiner Gemeinde.
„Uns gehen schlichtweg die Räumlichkeiten aus“, fasst er die Lage zusammen. Von daher war es für die rund 7500 Mitglieder zählende Kirchengemeinde nur logisch, einen Neubau in Angriff zu nehmen. Gedauert hat es dennoch gut sechs Jahre von dieser Erkenntnis bis zur Einweihung. Schuld daran war hauptsächlich das Geld. „Die ersten Schätzungen lagen bei einer Bausumme vom rund 2,5 Millionen Euro. Das hätten wir nie stemmen können“, erzählt Peter Fleck, der Vorsitzende des Bauausschusses. Mit der Hilfe des Architekturbüros Stoy aus Neumünster habe man abgespeckt und liege jetzt bei einer Plansumme von 860.000 Euro. Doch auch diese Summe aufzutreiben, verlangte der Kirchengemeinde einiges ab. Der Förderverein der Erlöserkirche legte sich in Zeug und sammelte so rund 320.000 Euro Spenden. Eine Hamburger Stiftung gab zusätzlich 50.000 Euro und schließlich schoss der Kirchenkreis Altholstein 200.000 Euro zu. Den Rest, nämlich 290.000 Euro, nimmt die Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg aus ihren Rücklagen. Der Kreditbedarf liegt also bei Null.
Doch die Investition hat sich gelohnt, freut sich Pastor Spingler. „Im neuen Gemeindehaus haben wir Platz für die Kinder- und Jugendarbeit, für die Pfadfinder, die Konfis und natürlich auch für die Senioren.“ In Zahlen ausgedrückt: Sechs Räume oder 405 m² Nutzfläche für die Gemeindearbeit. Das neue Gemeindehaus ist direkt neben der Erlöserkirche entstanden, daran schließt sich unmittelbar das alte Gemeindehaus an. Auch wenn dessen Tage gezählt sind, hat es noch nicht ausgedient. „Die Kinderspielstube bleibt hier und wir brauchen die alten Räume noch als Reserve“, erklärt Pastor Spingler. Zwischen der Grundsteinlegung und der Einweihung des neuen Gemeindehauses liegt auf den Tag genau ein Jahr. Bauausschuss-Vorsitzender Peter Fleck erinnert sich: „Die Grundsteinlegung am 19. November, das war der letzte trockene Tag. Dann kam der Winter, und auch der nasse Sommer hat den Bau verzögert.“ Umso glücklicher ist Fleck, dass es nun am kommenden Sonntag, 19. November, endlich soweit ist. Nach einem Gottesdienst um 14 Uhr wird das Gemeindehaus offiziell eingeweiht, mit Besichtigung und Spanferkelessen.