Henstedt-Ulzburg (em) Die Freizeitgewohnheiten der Jugendlichen haben sich in den letzten 10 Jahren stark geändert, Schüler haben vielfach Nachmittagsunterricht oder nehmen freiwillige Nachmittagsangebote an den Schulen wahr. Dem muss auch die Kinder- und Jugendarbeit Rechnung tragen und sich anpassen.
Der Kinder- und Jugendausschuss hat nun mit Stimmen der WHU, BFB, SPD und FDP beschlossen, für die bisher von der Gemeinde in eigener Regie betriebenen Jugendforen einen freien Träger zu suchen. Denn die Akzeptanz der beiden Jugendforen „Tonne“ und „Rhen“ ist seit Jahren sehr gering. Davon hatten sich die Politiker des Kinder- und Jugendausschusses überzeugt und waren seit zwei Jahren gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und den Mitarbeitern der Jugendforen im Gespräch um eine Verbesserung herbeizuführen, leider bisher ohne spürbare Veränderung. Die geleistete Arbeit der letzten Jahre soll nicht diskreditiert werden. Aber bei den derzeitigen Strukturen ist eine Änderung nur schwer umzusetzen. „Kein Mitarbeiter wird vor die Tür gesetzt. Entweder können die Mitarbeiter ihre Tätigkeit bei dem neuen Träger fortsetzen oder aber übernehmen andere Aufgaben in der Gemeinde.“ stellt Ausschussvorsitzende Doris Dosdahl (BFB) klar, die sich ebenfalls wie andere Politiker wundert, dass seit einigen Tagen offensichtlich mit Falschinformationen Unterschriften gegen diese Entscheidung gesammelt werden.
Der SPD ist es wichtig zu betonen, dass es bei der Suche nach einem freien Träger nicht um Kosteneinsparung geht. SPD-Ausschussmitglied Heidi Colmorgen: „Die freie Jugendarbeit hat für uns als freiwillige Leistung weiterhin Priorität, aber um die entstehenden Kosten von rund 400.000 im Jahr zu rechtfertigen, ist eine hohe Akzeptanz unabdingbar. Hierfür braucht es manchmal einen konsequenten Neuanfang.“ „Ein Blick zu den Nachbarorten - wie z.B. Kaltenkirchen - zeigt uns, dass dort ein freier Träger mit hoher Motivation und neuen Ideen genau die Jugendlichen, für die die Jugendhäuser konzipiert sind, in deutlich größerer Zahl erreicht“ schließt WHU-Ausschussmitglied Thorsten Möhrcken und hofft ebenso wie Christian Harfmann von der FDP auf konstruktiven Austausch in der kommenden Sitzung am 12. Dezember. "Wir erwarten, dass der Auswahlprozess nicht mit einem vorgefertigten Konzept begonnen wird, sondern dass wir gemeinsam aus den Vorschlägen der Anbieter ein neues innovatives Konzept für die Jugendarbeit entwickeln."