Henstedt-Ulzburg (em) Seit mehreren Monaten sind die Patientenzahlen in der Zentralen Notfallambulanz (ZNA) Kaltenkirchen so stark rückläufig, dass die Paracelsus-Kliniken in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg reagieren mussten.
„Während die Notfallambulanz in Henstedt-Ulzburg immer stärker genutzt wird, wird sie in Kaltenkirchen kaum noch in Anspruch genommen“, sagt Matthias Stulpe-Diederichs, Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Kliniken in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen.
Der Verwaltungschef hat sich daher entschlossen, die Zentrale Notfallambulanz in Kaltenkirchen stufenweise zu schließen: Im Juli hat die ZNA dann nur noch im Einschichtbetrieb geöffnet, zum 1. August wird sie geschlossen. Die Not- und Unfallversorgung für Kaltenkirchen wird dann vollständig durch die ZNA Henstedt-Ulzburg übernommen.
Die bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten künftig in Henstedt-Ulzburg. Durchschnittlich acht Menschen kamen von April bis Ende Juni 2011 täglich in die Ambulanz in Kaltenkirchen, vorher waren es 27. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 70 Prozent gegenüber den Vormonaten. Selbst an Wochenenden und Feiertagen häufig die „Rush Hour“-Zeit in Notfallambulanzen nahmen durchschnittlich nur noch zehn Menschen die ZNA in Kaltenkirchen in Anspruch, an normalen Wochentagen weniger als sieben.
Durchschnittlich alle drei Stunden ein Patient in Kaltenkirchen
„Durchschnittlich alle drei Stunden ein Patient, das ist entschieden zu wenig, um die Personaldecke von neun Mitarbeitern und das hohe Qualitätsniveau 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr auf Dauer zu rechtfertigen“, erklärt Stulpe-Diederichs. Auch in der Kaltenkirchener KV-Ambulanz der niedergelassenen Ärzte ist eine rückläufige Entwicklung deutlich zu spüren. Mit dem Entschluss, im Juli den Einschichtbetrieb in Kaltenkirchen aufzunehmen, trägt der Verwaltungsdirektor einem ohnehin schon praktizierten Verhalten der Menschen in der Region Rechnung.
Die Zahl behandelter Patienten in der zwölf Kilometer entfernt liegenden ZNA in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg ist seit April sprunghaft angestiegen. „Die Menschen schätzen die dortige ZNA im modernen, neugebauten Krankenhaus. Hier versorgen wir mittlerweile durchschnittlich rund 70 Patientinnen und Patienten pro Tag, das entspricht einem Zuwachs von rund 30 Personen“, betont Stulpe-Diederichs. Auch die Rettungsdienste fahren die ZNA in Henstedt-Ulzburg an.
„Mit der schrittweisen Schließung der ZNA in Kaltenkirchen reagieren wir auf die stark veränderte Inanspruchnahme durch die Menschen der Region“, sagt Stulpe-Diederichs. Erfreulich sei, so der Verwaltungsdirektor, dass die Kaltenkirchener Bürgerinnen und Bürger die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg schon nach relativ kurzer Zeit als ihr Krankenhaus und regionales Gesundheitszentrum angenommen haben, denn rund die Hälfte des Patientenzuwachses allein in der ZNA-Henstedt-Ulzburg komme aus Kaltenkirchen.
Paracelsus lässt Kaltenkirchen nicht fallen
An den Absichten, gemeinsam mit den Verantwortlichen in Politik und Krankenkassen für den Krankenhausbetrieb in Kaltenkirchen ein geeignetes Nachnutzungskonzept zu entwickeln, lässt Stulpe-Diederichs keinen Zweifel aufkommen: „Das Unternehmen Paracelsus steht zu seinem Wort, den Standort Kaltenkirchen nicht fallen zu lassen.“
Die Öffnungszeiten der ZNA Kaltenkirchen im Juli:
Mo, Di, Do 10.30 bis 19 Uhr
Mi, Fr 8.30 bis 17 Uhr
Sa, So 8.30 bis 17 Uhr
Telefon: 04191 / 96 0 Die Öffnungszeiten der KV-Anlaufpraxis in Kaltenkirchen:
Mo, Di, Do 19 bis 21 Uhr
Mi, Fr 17 bis 21 Uhr
Sa, So 10 bis 13 Uhr und 17 bis 21 Uhr
Die Öffnungszeiten der ZNA Henstedt-Ulzburg:
24 Stunden geöffnet Telefon: 04193 / 70 - 0