Henstedt-Ulzburg (nl) Pünktlich zur Landtagswahl nahmen die Landtagskandidaten an einer Politikerdiskussion im Bürgerhaus teil. Am 24. April stellten sich die Politiker den Fragen der Gäste und vertraten für die Themen Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur ihre Einstellungen. Unter den Gästen waren Volker Dornquast (CDU), Stefan Weber (SPD), Katharina Loedige (FDP), Peter Strübing (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Heinz-Michael Kittler (DIE LINKE) und Kevin Hasenkamp (Piratenpartei). Durch den Abend führte der RSH-Moderator Nils Söhrens.

Nach der Begrüßung durch Nils Söhrens, eröffnete Ulf Pielke, Vorstandssprecher von HHG, den Diskussionsabend. Die zentralen Themen des Abends waren die Wirtschaftspolitik, Gewerbe und Infrastruktur. Ein besonderer Punkt war der Ausbau der A20, der A7 und der AKN Ausbau und die Bildungspolitik in Schleswig-Holstein.

Als Nils Söhrens nach der zukünftigen Entwicklung der Bildung fragte, erklärte Stefan Weber von der SPD: „Für uns ist Bildung das zentrale Thema für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Wir brauchen eine gute Bildung, vergleichbare einheitliche Schulen und somit ein einheitliches Schulsystem, und zwar bundesweit. Wir benötigen G8, denn wir haben viele Schüler mit guten Leistungen, die mit diesem System ihren Abschluss machen.“

Katharina Loedige von der FDP konzentrierte sich auf ein wählbares Bildungssystem: „Eltern, Lehrer und Schüler sollten selbst entscheiden, ob G8 oder G9 gewollt ist, nicht die Politiker sollten hierüber entscheiden. Wir sind für ein stabiles Schulsystem.“ Für ein individuelles Fördern von Fähigkeiten setzte sich Heinz-Michael Kittler (DIE LINKE) ein: „Jedes Kind sollte gefördert werden, nicht durch frühzeitige Selektion, sondern durch Gemeinschaftsschulen, die auf die einzelnen Qualitäten der Schüler eingehen können.“

Auf die Frage, welche Pläne für die Verkehrswege in der Region entwickelt werden, setzte sich Volker Dornquast (CDU) für den Ausbau der A20 ein. „Für die A20 gibt es keine Alternative, sie muss bis über die Elbe kommen, sonst kann der Problembereich am Elbtunnel nie behoben werden. Die A7 Finanzierung ist dagegen sichergestellt, der Ausbau auf sechs Streifen kann erfolgen. Jedoch sollte im Gegenzug der Einflussbereich der AKN erweitert werden. Besonders die Strecke von Henstedt-Ulzburg bis Neumünster muss erheblich verbessert werden.“ Diese Aussage wurde von Katharina Loedige (FDP) unterstützt: „Die AKN muss modernisiert werden, die A20 muss kommen und wir brauchen die sechsspurige Autobahn.“

Der Ausbau der A20 wird nicht von allen Seiten unterstützt. Peter Strübing (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Heinz-Michael Kittler (DIE LINKE) sprachen sich deutlich gegen den Ausbau aus. „Wir sollten uns auf den Personalverkehr konzentrieren“, erklärte Peter Strübing. Heinz-Michael Kittler ergänzte: „Bevor wir große Pläne schmieden, sollten wir erst mal herausfinden, wie wir von Dorf zu Dorf kommen, dann die Kreisstraßen sind auch in keinem guten Zustand.“ Kevin Hasenkamp, Vertreter der Piratenpartei, setzte sich ebenfalls für den öffentlichen Nahverkehr ein: „Die Förderung der AKN ist notwendig um die Elektrifizierung zu fördern.“

Im Anschluss an die Diskussion nutzten viele Gäste noch die Möglichkeit, den Landtagskandidaten ganz unverfänglich Fragen zu stellen.