Henstedt-Ulzburg (em) Wie in allen Kommunen ist die Integration von Asylbewerbern auch in Henstedt-Ulzburg ein wichtiges Thema. So engagieren sich hier - neben Politik und Verwaltung - über 150 Personen ehrenamtlich im „Willkommensteam“, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in die ihnen fremde Kultur zu unterstützen.
Eine wesentliche Voraussetzung für eine gegenseitige Annäherung ist dabei die Sprache. Neben dem Willkommensteam, das auf ehrenamtlicher Basis Deutsch-Kurse organisiert, ist die VHS ein wichtiger Partner bei der Sprachvermittlung. Sie organisiert 100-stündige Einstiegskurse, die aus Landes-, Kreis und Gemeindemitteln finanziert werden. „Das ist eine gute erste Basis, aber natürlich viel zu wenig, um unsere recht komplizierte Sprache ausreichend zu beherrschen“, erklärt VHS-Leiter Dr. Jochen Brems. Doch genau hier liegt das Problem: Zwar haben alle anerkannten Asylbewerber einen Anspruch auf einen 500-stündigen Sprachkurs, aber bis ihr Verfahren entschieden ist, können leicht ein Jahr und mehr vergehen.
Um diese Lücke für besonders engagierte Teilnehmer an den Basiskursen auszufüllen, sprangen jetzt der Lions-Club Henstedt-Ulzburg und die ebenfalls ortsansässige Bürgerstiftung in die Bresche. Sie übernahmen gemeinsam die Kosten für zwei ebenfalls 100-stündige Aufbaukurse in Höhe von insgesamt 6.000 Euro.
Davon, dass die Mittel gut angelegt sind, konnten sich Vorstandsmitglieder des Lions-Clubs und der Bürgerstiftung bei einem kürzlich stattgefundenen Besuch in einem der beiden Kurse überzeugen. Nachdem sich Heinz Papenhagen (Bürgerstiftung) und der frischgewählte Präsident des Lions-Clubs, Andreas Kelber, kurz vorgestellt hatten, taten es Ihnen Neroz Dawod und Gihad Yusuf aus Syrien gleich und erzählten etwas zu Ihrer Person und zu Ihrer Familie. Die Besucher zeigten sich beeindruckt und wünschten den Teilnehmer/innen, dass sie auch weiterhin am Ball bleiben, wenn es ums Deutschlernen geht. Das wünschte Ihnen auch Brigitte Renk, die kurz von ihren eigenen Bemühungen sprach, Spanisch zu lernen: „Manchmal ist es wirklich schwer, aber es lohnt sich immer, wenn man sich mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis verständigen kann.
Borzo Patovi, der vor über 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam und in beiden Aufbaukursen unterrichtet, weiß aus eigener Erfahrung, wie weit der Weg zu einer erfolgreichen Integration ist. Daher dankte er im Namen aller Kursteilnehmer für diese Möglichkeit, einen guten Schritt für ein weiteres Miteinander machen zu dürfen.
Foto: Die Teilnehmer des Aufbaukurses mit dem Dozenten Borzo Partovi, den Vorstandmitgliedern der Bürgerstiftung Heinz Papenhagen und Volker Dornnquast, den Mitgliedern des Lions-Clubs Andreas Kelber, Brigitte Renk und Bernd Langbehn sowie VHS Leiter Jochen Brems.