Kaltenkirchen (em) Die Zeiten, in denen man einfach eine Dach- oder Zimmerantenne mit einem Kabel an den Fernseher angeschlossen hat, sind längst vorbei. Inzwischen erhalten zahlreiche Privathaushalte ihr digitales Fernsehsignal über eine Satellitenschüssel, über eine DVBT-Antenne oder über einen Kabelanschluss.

Damit das TV-Gerät mit dem Signal etwas anfangen kann, braucht man ein zusätzliches Empfangsgerät, auch Set-Top-Box oder Receiver genannt. Neue Fernsehgeräte haben dieses Empfangsteil bereits eingebaut, so dass ein Zusatzgerät nicht mehr notwendig ist.

„Misst man die Stand-by-Leistung einfacher Set-Top-Boxen, stellt man mit Erschrecken fest, dass der Wert meist zwischen fünf und 15 Watt liegt. Viele Geräte haben zudem noch nicht mal einen richtigen Aus-Schalter“, kritisiert Angelika Grade-Schielein, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Allein für Set-Top-Boxen, die nach dem 24. Februar 2010 in den Handel gekommen sind, gewährleistet die EU-Ökodesignrichtlinie eine maximal 1 Watt Stand-by-Leistung.

Welche Auswirkungen dies auf den jährlichen Stromverbrauch haben kann, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Eine Set-Top-Box mit einer Stand-By-Leistung von acht Watt und einem 20-stündigen Stand-By-Modus pro Tag verbraucht rund 60 Kilowattstunden (kWh) im Jahr allein für den Bereitschaftszustand. Bei einem Strompreis von 23 Cent pro Kilowattstunde sind das rund 14 Euro im Jahr. Eine schaltbare Steckerleiste kostet gut zehn Euro. Der Kauf hat sich also bereits nach einem dreiviertel Jahr rentiert. Die zusätzlichen Stromkosten lassen sich somit einfach vermeiden.

Geht man davon aus, dass in geschätzten 20 Millionen Haushalten mindestens eine Set-Top-Box älteren Baujahrs läuft, summieren sich die Kosten für den Stand-by-Verbrauch auf rund 290 Millionen Euro pro Jahr. „Mit diesem Geld ließe sich sicher sinnvolleres anfangen als nutzlosen Stromverbrauch zu finanzieren“, erklärt Angelika Grade-Schielein.

Fachliche und anbieterunabhängige Informationen geben die Energieberater der Verbraucherzentrale: Das nächste persönliche Gespräch in Kaltenkirchen findet Dienstag, 5. Juni, von 14 bis 17.30 Uhr in den Räumen der Schuldnerberatung, Kieler Str. 7, mit Energieberaterin Angelika Thyroff-Krause statt.

Die notwendigen Termine für die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale vergeben die Mitarbeiter gerne unter der Telefonnummer 0 41 91 - 722 740 oder 018 - 809 802 400 (0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer).

Die Beratung findet regelmäßig zu allen Energiethemen statt und wird gegen eine Kostenbeteiligung von 5 Euro/30 Minuten durch qualifizierte Fachleute Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker und Versorgungsingenieure kompetent durchgeführt.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist seit über 30 Jahren verlässlicher Begleiter auf dem Weg in eine energieeffiziente Zukunft. Deutschlandweit führt die Einrichtung jährlich über 90.000 Beratungen zu Themen wie Stromsparen, Anbieterwechsel, erneuerbaren Energien, Wärmedämmung, Heiztechnik und vielem mehr durch. Mit Erfolg: Jedes Jahr werden dadurch bis zu 600.000 Tonnen CO2 vermieden, zwei Milliarden kWh Energie eingespart und Investitionen in Höhe von mindestens 40 bis 80 Millionen Euro angestoßen. Die Energieberatung steht jedem privaten Verbraucher zur Verfügung. Unsere Berater informieren anbieterunabhängig und neutral. Sie sind ausschließlich den Verbraucherinteressen verpflichtet. Das wird durch die Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium garantiert.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de