Kaltenkirchen (em) Das Blasorchester Kaltenkirchen hat eine lange Tradition. Seine Wurzeln reichen bis zur Jahrhundertwende. Damals sowie zwischen den beiden Weltkriegen gab es in der Stadt Spielmannszüge, sie blieben jedoch nicht lange bestehen.

Angefangen hat es 1956, als der Vater von Uschi Schwedas (ehem. Bröcker), Willi Bröcker, mit einer kleinen Anzahl von Männern den Spielmannszug Kaltenkirchen gründete. Willi Bröcker war zugleich der erste Tambourmajor des Zuges. Um diesen Kern drängten sich bald begeisterte Jugendliche, die von den erfahrenen Älteren das Rüstzeug erhielten. Schon in kurzer Zeit konnten „unsere Großeltern“ beachtliche Erfolge vorweisen. 1957, bereits ein Jahr nach der Gründung, gab der Spielmannszug beim Kindervogelschießen sein Debüt mit zwei Märschen.

Willi Bröcker musste leider schon kurze Zeit später das Zepter aus der Hand geben, da er an einer schweren Krankheit litt und 1959 nach einer Operation verstarb. Sodann übernahm Paul Fliege als ehemaliger Regiments-Tambourmajor die Führung. Durch seine Perfektion und Exaktheit prägte er das Auftreten des Spielmannszuges und führte ihn dadurch zu diversen Siegen. Paul Fliege und Ursula „Uschi“ Schwedas, die übrigens auch heute noch Mitglied bei uns ist. Der „Ur“-Spielmannszug war traditionell nur mit Jungen und Männern besetzt. Doch die Begeisterung machte auch vor den Mädchen nicht halt; 1962 wurde der Mädchenspielmannszug gegründet.

Beide Züge nahmen regelmäßig an Wertungsspielen teil, bei denen sie immer sehr erfolgreich abschnitten. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem keine Steigerung mehr möglich war, und so entschloss man sich 1978, auf die Blasmusik umzusteigen. Nach anfänglichem Parallelbetrieb zwischen Spielmannszügen und Blasorchester wurden die Spielmannszüge aufgegeben. 1980 anlässlich des Schützenfestes in Kaltenkirchen präsentierten sich die ehemaligen Spielleute, ergänzt durch neue Jugendliche, zum ersten Mal als Blasorchester. Zusätzlich zu Trommeln und Flöten erklangen jetzt Trompeten, Hörner, Klarinetten und Saxophone. Das „Musikkorps Kaltenkirchen“ war geboren. 2006, als das Musikkorps das Marschieren längst an den Nagel gehängt hatte, gab es eine neue Umbenennung. In aller Konsequenz nennt sich das Musikkorps Kaltenkirchen jetzt „Blasorchester Kaltenkirchen“.

Im Zuge dieses Jubiläums gibt das Blasorchester am Sonnabend, 5. November, um 18.30 Uhr sein Jubiläumskonzert in der Aula am Marschweg. Einlass ist ab 18 Uhr.

Das Konzert findet unter der Leitung des Dirigenten Ralf Steltner statt, der bereits zum zweiten Mal die musikalische Leitung des Orchesters übernommen hat. Ralf Steltner ist der einzige Profimusiker des ca. 30 Musikern zählenden Orchesters. Neben dem Dirigat im Kaltenkirchener Orchester spielt er seit 1991 im Polizeiorchester Hamburg und übernahm 1992 die Leitung der Big Band Garstedt. Das Repertoire des Orchesters gestaltet sich sehr vielfältig und hält sowohl für junge, als auch für ältere Mitmenschen bekannte und beliebte Stücke bereit.

Die Karten für das Konzert kosten für Erwachsene 5 Euro und für Schüler 3 Euro. Im Vorverkauf sind die Karten bei der Kaltenkirchener Bank, sowie am Veranstaltungstag in der Aula erhältlich. Nach dem Konzert und in der Pause werden Einblicke hinter die Kulissen des Orchesters gewährt. Das Orchester sucht weiterhin interessierte Musiker für alle Instrumente. Insbesondere Schlagzeuger, Tuba-, und Hornspieler werden gesucht. Bei Interesse ist der Besuch einer Probe möglich. Die Proben finden jeden Dienstag in der ehemaligen Hauptschule am Lakweg um 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Telefonisch sind Ansprechpartner unter 0 41 91 - 605 93 (Astrid Gronow) oder 0 41 91 - 804 481 (Thomas Daedler) erreichbar.