Kaltenkirchen (em) Maria von Welser war auf Einladung des Gesprächskreises ILEX e.V. im Kaltenkirchener Rathaus und sprach über ein Thema, das ihr sehr am Herzen liegt: „Wasser ist Leben“ die diesjährige UNICEF-Kampagne 2012.
Frau von Welser spricht aus eigener Erfahrung, sie bereist die armen Länder und sieht vor Ort, welche Probleme es gibt, an sauberes Wasser zu kommen. Es haben 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und mehr als 1/3 keine Toilette (2,5 Milliarden). Dadurch sterben täglich 3.000 Kinder an Durchfallerkrankungen.
Das Wasserholen ist in diesen Ländern Mädchensache und durch die weiten Wege zu einer Wasserstelle kommt es oft zu sexuellen Übergriffen oder Überfällen. Dabei wäre es „einfach“ den Menschen mit Brunnen zu sauberem Wasser zu verhelfen. Ein Brunnen kostet fünftausend Euro und würde für eintausend Menschen ausreichen.
200 Millionen Menschen sind pro Jahr von Naturkatastrophen betroffen und Wassermangel führt zu Konflikten. UNICEF baut Brunnen, mit Hilfe der Menschen vor Ort, klärt über Hygiene auf, koordiniert Notsituationen, forscht, vermittelt und macht auf die Missstände aufmerksam.
Das Millennium Ziel, bis 2015 Wasser für alle Menschen zugänglich zu machen, wird bei weitem nicht erreicht. Das liegt nicht an mangelnden Projekten sondern an der Bevölkerungsexplosion. Dann machte Frau von Welser noch eine bedrückende Aussage: in 10 bis 15 Jahren haben wir große Probleme genug Wasser zu haben aber unser Öl soll noch 100 Jahre reichen.
In der Fragestunde führte Frau von Welser aus, dass Verhütung in vielen Ländern nicht praktiziert wird und solange so wenig Zugang zu Bildung besteht, sich daran auch nichts ändern wird.
Auf die Frage nach Unterstützung der einzelnen Länder von UNICEF sagte sie, dass zum Beispiel die Regierung von Afghanistan keinerlei Unterstützung gewährt, im Gegenteil die Mitarbeiter leben in Sicherheitszonen, um nicht überfallen zu werden. In Afghanistan gibt es die höchste Mütter- und Kindersterblichkeit (50 Prozent). Die Kinder werden nicht selten im Stall entbunden und haben häufig Missbildungen.
Frau von Welser antwortete auf die Frage nach der Spendenfreudigkeit, dass der „Skandal“ von 2008 durch neue Vorstandsmitglieder und Änderung der Kontrollfunktionen geklärt wurde und die Spendenfreudigkeit der Deutschen wieder auf dem Stand von vor der Krise sei. Der Gesprächskreis ILEX konnte einen kleinen Beitrag hierzu leisten und rundete die Einnahmen durch das Eintrittsgeld auf 350 Euro auf und überreichte das Geld Frau von Welser.
Diese sympathische und engagierte Maria Freifrau von Welser hat auf Nachfrage sofort einen weiteren Besuch in Kaltenkirchen zugesagt, dann aber zu ihrem Buch „Heiter weiter“. Dies Thema ist für alle ein „Muss“, die in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen oder schon sind.