Kaltenkirchen (em) Das sonnige Wetter des vergangenen Sonntags hielt die Mitglieder des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen nicht davon ab, ihren Vereinspflichten nachzugehen und in den Räumen der Gedenkstätte die diesjährige Jahreshauptversammlung durchzuführen.

Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Kütbach konnte dazu neben zahlreichen kommunalen Partnern, darunter den Kreispräsidenten des Kreises Segeberg, Claus Peter Dieck und dessen Stellvertreter Gilbert Sieckmann-Joucken, den 1. stellv. Landrat des Kreises Pinneberg, Manfred Kannenbäumer sowie den Bürgervorsteher der Stadt Kaltenkirchen, Hans-Jürgen Scheiwe, auch den Landtagsabgeordneten Ole-Christopher Plambeck begrüßen.

Herr Plambeck, Her Dieck und Herr Scheiwe würdigten in ihren Grußworten die erfolgreiche Arbeit und Weiterentwicklung der Gedenkstätte und sicherten ihre weitere Unterstützung zu.

Mit einer Schweigeminute wurde an Pierre Vignes gedacht, der als letzter noch lebender Häftling des KZ-Außenlager Kaltenkirchen am 25.06.2022 verstorben ist. Außerdem gedachte die Versammlung dem langjährigen Vorstandsmitglied Dieter Fiesinger.
In ihrer mündlichen Berichterstattung gingen Kütbach und Gedenkstättenleiter Marc Czichy auf die vielen Projekte und die positive Entwicklung der Gedenkstättenarbeit ein. Außerdem freuten sie sich über die – auch finanzielle – Unterstützung zahlreicher Stellen und Einzelpersonen. Aktuell steht die Neukonzipierung der Dauerausstellung der Gedenkstätte im Innen- und Außenbereich im Fokus. Die neue Ausstellung soll Anfang 2024 eröffnet werden. Das maßgeblich aus Bundesmitteln geförderte Projekt „Erinnerung ins Land tragen!“ hat zwischen September 2020 und Dezember 2022 zur Gewinnung zahlreicher neuer Multiplikator/innen geführt, die nach Absolvierung der im Rahmen des Projekts entwickelten Ausbildung inzwischen an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und an weiteren Gedenk- und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein im Bildungs- und Vermittlungsbereich tätig sind. Die Ergebnisse des Projekts wurden Ende 2022 in einer umfangreichen Broschüre zusammengefasst, die kostenlos über den Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein bestellt oder über die Projektseite „Erinnerung ins Land tragen!“ heruntergeladen werden kann. Ein weiteres wichtiges Projekt an der Gedenkstätte ist die gegenwärtig durchgeführte Sanierung des alten Containerteils des Gedenkstättengebäudes im Innen- und Außenbereich, die mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein finanziert wird.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden die zu Wiederwahl anstehenden Vorstandsmitglieder Hans-Jürgen Kütbach (Vorsitz), Indre Schmalfeld (stellv. Vorsitz), Andreas Beran (Kassenwart), Regina Knösel (Schriftführerin) sowie Frauke Greul (Beisitzende) und Hans Joachim Wolfram (Beisitzender) einstimmig wiedergewählt.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Uta Körby und Hans Werner Berens stellten sich nicht wieder zur Wahl. Uta Körby, Gründungsmitglied des Trägervereins und deren langjährige Vorsitzende sowie in den letzten 11 Jahren Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein (LAGSH), wurde für Ihre Verdienste um die KZ-Gedenkstätte mit dem Ehrenvorsitz des Trägervereins ausgezeichnet. Das langjährige Vorstandsmitglied Hans Werner Berens mit der Ehrenmitgliedschaft.

Den Sitzungstag rundeten ein Rückblick auf das Leben und Werk des Begründers der KZ-Gedenkstätte, Dr. h.c. Gerhard Hoch ab. In ihren Beiträgen erinnerten Uta Körby, der langjährige Vereinsvorsitzende Uwe Czerwonka und Marc Czichy an Gerhard Hoch und würdigten seinen großen Beitrag für die Etablierung der KZ-Gedenkstätte und die Erinnerungskultur in Schleswig-Holstein insgesamt.

Foto: Ehrung der neuen Ehrenvorsitzenden Uta Körby (von links: Hans-Jürgen Kütbach, Uta Körby und Indre Schmalfeld)