Kaltenkirchen (em) Im Rahmen des Workshops „zukunftsorientierte Seniorenpolitik“ hat das Handlungsfeld „Prävention und Bewegung“ seine Arbeit abgeschlossen. Diese Arbeitsgruppe hatte sich zur Aufgabe gemacht, zu ermitteln, ob es Bedarf für neue Angebote für die Kaltenkirchener Senioren gibt, oder ob das bestehende Angebot ausreicht.

Zunächst verschaffte die Gruppe sich einen Überblick über das vielfältige Angebot an Sport-/Bewegungs- und Freizeitangeboten in der Stadt Kaltenkirchen. Herausgekommen ist dabei eine stattliche Liste von über 30 Angeboten. Diese reichen von verschiedensten Sport- und Bewegungsangeboten über Spielenachmittage bis hin zu Tanz für Demenzkranke oder Leih-Omas und Opas. Um im nächsten Schritt Defizite bei der Versorgung zu ermitteln führte die Gruppe eine Befragung von Kaltenkirchener Senioren durch. Die Umfrage wurde per Zufallsauswahl im Rahmen einer Hausbefragung in den verschiedenen Wahlbezirken Kaltenkirchens durchgeführt. Befragt wurden 120 Seniorinnen und Senioren im Alter zwischen 55 und 90, von denen 96 an der Befragung teilnahmen.

Mobilität als Grundvoraussetzung
Im ersten Frageblock wurde ermittelt, wie es um die Mobilität der Senioren bestellt ist. Mobilität ist die Grundvoraussetzung, um an den verschiedenen Angeboten teilnehmen zu können. Für rund 2/3 der Befragten ist der PKW das bevorzugte Fortbewegungsmittel. Rund 42% sind mit dem Fahrrad mobil. Nur 7,3% gaben an, nicht ausreichend mobil zu sein.

Mehrheit bevorzugt kostenlose und unverbindliche Angebote, eigenes Engagement kaum vorhanden
Um zukünftig maßgeschneiderte Angebote für die Seniorinnen und Senioren zu schaffen, fragte die Arbeitsgruppe auch nach der Bereitschaft, für Angebote zu zahlen. Fast 2/3 der Befragten sind nicht bereit, auch nur einen einzigen Euro für ein Angebot zu bezahlen und erwarten das „Rundum-Sorglos-Paket“. Weitere 20% sind lediglich bereit, max. 5 Euro pro Aktivität zu investieren. Immerhin ein Viertel ist bereit, bis zu 10 Euro zu investieren. Besonders wichtig ist den Senioren auch die Flexibilität der Angebote. So sind nur rund 28% bereit, sich vertraglich an einen Anbieter zu binden. Nicht vorhanden ist die Bereitschaft, sich selbst als Kurs- oder Übungsleiter zu engagieren. Ein einziger Befragter wäre bereit, sich ehrenamtlich einzubringen. Für die Arbeitsgruppe ist dies ein dramatisches Signal.
Information ist der Schlüssel zum Erfolg
Weiterhin wurde erhoben, wie es um die Bekanntheit der Freizeitangebote steht. Die meisten Angebote sind den Befragten nicht bekannt, so dass hier der Schlüssel zu einer möglichen Verbesserung zu sehen ist. Die große Mehrheit der Befragten informiert sich über die Segeberger Zeitung, den Nordexpress oder die Umschau. Das Internet ist in der Altersgruppe nach wie vor unterrepräsentiert. Nur rund 18% informieren sich über das Netz. In diesem Bereich sieht die Arbeitsgruppe den größten Handlungsspielraum für Verbesserungen.

Wunschzettel ist überschaubar
Bei der Frage, welche Aktivitäten in der Stadt fehlen oder welche gern häufiger ausgeübt würden überwiegen lediglich Einzelnennungen, für die es sich nicht lohnt, zusätzliche Angebote zu schaffen. Dabei sind z.B. Wünsche nach einem Boule-Platz, einem Tanztee, einem Golfplatz, einem Strickclub oder einem Theater in Kaltenkirchen. Auf die häufigste Nennung mit immerhin 11,4% kommt der Wunsch eines Kinos. Fast 2/3 der Befragten sind mit dem vorhandenen Angebot wunschlos glücklich und vermissen nichts. Beteiligt haben sich in dieser Gruppe Nadja Hahn (Volkshochschule), Petra Dibbern (Stadt Kaltenkirchen), Marianne Möller (Seniorenbeirat), Claudia Eckhardt-Löffler (Kaltenkirchener Turnerschaft), Andrea Glatthor (Radsportclub Kattenberg), Jörg Arndt (Seniorenbeirat), Hartwig Lindemann sowie Dagmar Drümmer (Tausendfüßler Kaltenkirchen). Das Handlungsfeld tagte unter der Verantwortung von Sebastian Bock (Vorsitzender Kaltenkirchener Turnerschaft).