Kaltenkirchen (em) In einem offenen Brief, wendet sich der Bürgermeister der Stadt Kaltenkirchen Hanno Krause an Gesundheitsminister Heiner Garg. Seit der Eröffnung des Impfzentrum gibt es Probleme mit der Terminvergabe für die Impfungen. Online wie auch telefonisch scheint es fast unmöglich zu sein einen Termin zu bekommen.

Der Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Minister Garg,
am 04.01.2021 ist in der Stadt Kaltenkirchen das 1. Impfzentrum des Kreises Segeberg in Betrieb gegangen. Für die schnelle Einrichtung des Impfzentrums in Kaltenkirchen, das seit 15.12.2020 ein­satzbereit ist, habe ich mich bereits beim Landrat des Kreises und seinem Team bedankt. Damit kann die Stadt Kaltenkirchen als Mittelzentrum ihrem Versorgungsauftrag für die Stadt Kaltenkirchen und das Umland einmal mehr Rechnung tragen. Auch Ihnen, Herr Mi­nister Garg, möchte ich aus diesem Grund für die Wahl Kaltenkirchens als Standort eines Impfzentrums danken.

Leider gehen seit der Eröffnung des Impfzentrums in meiner Verwaltung, und auch bei mir persönlich, viele - häufig nachvollziehbare- Beschwerden insbesondere der älteren Mit­bürgerinnen und Mitbürger ein.

Einen Termin über die Internetadresse www.impfen-sh.de oder die aufgezeigte Telefon­nummer 116 117 zu erhalten scheint danach fast unmöglich. Beispielhaft lege ich meinem Brief einen online-Auszug des Hamburger Abendblattes vom 05.01.2021 bei. Dort schil­dert eine junge Journalistin, die ich persönlich kenne, von ihren vergeblichen Versuchen, für ihre Großmutter am Dienstag, den 05.01.2021, um kurz nach 08:00 Uhr einen Impfter­min für ihre Großmutter zu vereinbaren. Dieser Bericht deckt sich mit in meiner Verwaltung eingegangenen Aussagen, wonach Kaltenkirchen schon um 08:00 Uhr (!) nicht mehr auf der Internetseite präsent war.

Mir erscheint auch das Verfahren für die Terminvereinbarung über das Internet zumindest für viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger zu komplex und zu kompliziert.

Eine Terminvereinbarung über die Telefonnummer 116 117 ist zur Zeit selten von Erfolg gekrönt, da die Leitungen offensichtlich hoffnungslos überlastet sind.

Ich möchte Sie daher dringend bitten, zumindest für die älteren Mitbürgerinnen und Mit­bürger kurzfristig ein anderes Verfahren zu wählen, und unmittelbar mit den lmpfberechtig­ten Kontakt aufzunehmen und Termine zu vereinbaren.

Dabei sollte auch berücksichtigt und geprüft werden, ob Ehepartner, die die formellen Kri­terien für die Impfung (noch) nicht erfüllen, bei notwendigen Begleitungen zum Impfzent­rum gleich mitgeimpft werden können.

Und es stellt sich mir auch die Frage, welche unbürokratischen Unterstützungen die Per­sonen erhalten können, die sehr schlecht zu Fuß unterwegs sind (Übernahme/Erstattung von Taxikosten, Übernahme von Kosten für Transporte, die gemeinnützige Ortsverbände wie z.B. das DRK und andere organisieren würden, etc.)?

Sehr geehrter Herr Garg, ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine kurzfristige Berücksichtigung und Rückmeldung zu meinen Vorschlägen.

Foto: Impfzentrum Kaltenkirchen, Borsigstr. 1 ©Stadt Kaltenkirchen