Neumünster (em) Mit „stromabwärts!“ zur eigenen Energiewende: Neun Monate nach dem Start der landesweiten Stromsparaktion ziehen die Initiatoren vom Schleswig-Holstein Energieeffizienz-Zentrum (SHeff-Z) und der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) eine erste positive Zwischenbilanz.

Mehr als 500.000 Kilowattstunden Strom haben die rund 2000 Teilnehmer aus Schleswig-Holstein bis Ende September zusammen schon eingespart und damit 2014 auch zu ihrem persönlichen Stromsparjahr gemacht. Den allermeisten ist dies bereits durch wenige einfache Maßnahmen gelungen wie etwa die Umrüstung auf LED-Beleuchtung, die Standby-Vermeidung durch ausschaltbare Steckerleisten oder die stärkere Nutzung von Wasserkocher statt E-Herd. Die Einsparungen kommen auch der Umwelt zu Gute: Nahezu 300 Tonnen klimaschädliches CO2 konnten so vermieden werden.

„Die Energiewende ist möglich, auch im eigenen Haushalt“, sagt Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, Vorsitzender des SHeff-Z-Vereins in Neumünster, angesichts dieser Zahlen. Im Durchschnitt hat jeder Teilnehmer seinen Vorjahresverbrauch um sieben Prozent reduziert. Mehr als ein Drittel der „Mitreisenden“ hat zum Teil sogar deutlich mehr als die avisierten zehn Prozent Strom eingespart. Durch veränderte Lebensumstände wie etwa älter werdende Kinder, die vermehrt elektronische Geräte nutzen, haben andere Haushalte ihr gestecktes Ziel dagegen bisher nicht erreichen können. „Entscheidend ist, dass wir mit der Aktion ‚stromabwärts!‘ das Bewusstsein für den effizienten Umgang mit Energie schärfen konnten“, so Dr. Klaus Wortmann, Leiter der Aktion. Diesen Eindruck bestätigt Margrit Hintz, stellvertretende Geschäftsführerin der VZSH: „Die Verbraucherzentrale hat im Laufe der Aktion deutlich mehr Energieberatungen verzeichnet. Besonders nachgefragt sind die Energie-Checks in der Wohnung bzw. im Haus der Verbraucher.“

„Zehn Prozent weniger Strom, 100 Prozent Gewinn“ durch die Unterstützung von 23 Stadt- und Gemeindewerken von der dänischen Grenze bis zum Hamburger Randgebiet hat die landesweite Stromsparaktion zusätzlich an Fahrt aufgenommen. Dreiviertel aller Teilnehmer, die sich registriert haben, sind deren Kunden. Mit 377 Teilnehmern liegt der Kreis Pinneberg vorn, gefolgt vom Kreis Steinburg, der Stadt Kiel und dem Kreis Dithmarschen. Berücksichtigt man die Einwohnerzahl sind insbesondere die Verbraucher in Flensburg und Neumünster überdurchschnittlich aktiv.

Bei den bislang erzielten Einsparungen gehören neben Pinneberg und Steinburg die Kreise Nordfriesland und Segeberg zu den „Top 4“. Die Teilnehmer aus dem Kreis Ostholstein liegen mit an der Spitze bei den Einsparungen pro Haushalt: 425 Kilowattstunden spart hier jeder Haushalt, im Mittel werden 260 Kilowattstunden gespart. Der fleißigste Sparer kommt aus Norderstedt (Kreis Segeberg) mit mehr als täglicher Zählerablesung.

„Bis hierhin ist die Aktion bereits ein schöner Erfolg“, freut sich Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der die Schirmherrschaft von „stromabwärts!“ übernommen hat. „Bis zum Jahresende geht aber sicher noch etwas mehr“, ermuntert er alle aktiven Stromsparer. Erst am 31. Dezember 2014 wird endgültig „abgerechnet“. Alle, die tatsächlich zehn Prozent oder mehr ihres Haushalts-Stromverbrauchs eingespart haben, kommen in den großen Los-Topf und können einen der drei attraktiven Hauptgewinne wie die siebentägige AROSA-Flusskreuzfahrt, eine aufregende Rafting-Tour und ein sportliches Spitzen-Pedelec der Firma Böttcher (Heide) gewinnen.

In den meisten teilnehmenden Haushalten hat das elektronische „Logbuch“ auf www.stromabwärts.de die herkömmliche Excel-Tabelle ersetzt. Im Schnitt lesen die Teilnehmer ihren Stromzähler einmal monatlich, die Aktiven sogar doppelt so häufig, ab und tragen ihren Verbrauch ein. Das Programm liefert ihnen sofort die Prognose für das gesamte Jahr.
Aktion „stromabwärts!“ mit Stromspartipps: www.stromabwaerts.de