Neumünster (rj) Viele Angehörige von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Zu Hause geht es nicht mehr, aber was ist die passende Wohnform für meinen Vater oder meine Ehefrau?

Die Diakonie Altholstein hat darum in ihrer ambulant betreuten Wohngemeinschaft in der Stegerwaldstraße eine Probewohnung eingerichtet. Interessierte können hier bis zu einen Monat lang wohnen und in dieser Zeit herausfinden, ob die Wohngemeinschaft das Richtige für sie ist. „Die Auflösung der eigenen Wohnung ist ein großer Schritt“, weiß Marion Janser von der Seniorenarbeit der Diakonie Altholstein. „Wir wollen mit der Probewohnung erreichen, dass Angehörige und die erkrankten Menschen sicher sein können, die für sie beste Betreuung gefunden zu haben.“

In der ambulant betreuten Wohngemeinschaft leben bis zu zwölf Mieter in eigenen Wohnungen. Sie teilen sich einen großen Gemeinschaftsbereich und die Küche. Gemeinsam mit den Betreuungskräften der Pflege Diakonie erstellen sie zum Beispiel einen Essensplan und bereiten die Mahlzeiten zu. Wer möchte, kann an verschiedenen Aktivitäten wie Gymnastik oder Gesang teilnehmen, wer es lieber ruhiger mag, kann sich in seine eigenen vier Wände zurückziehen. Dass dieses aufgeht, zeigt sich am lebendigen WG-Leben: Ein Mieter kümmert sich um den Garten, eine andere sorgt für den WG-Wellensittich, während andere die Kartoffeln für das Mittagessen schälen. Der erste „Mitbewohner auf Probe“ hat sich bereits für den Einzug entschieden und eine eigene Wohnung bezogen. Weitere Informationen gibt Janser unter 0431/9904 09313.

Foto: Die Probewohnung ist behaglich eingerichtet. Die Mieter auf Zeit zahlen eine anteilige Kostenpauschale.