Neumünster (em) Bereits am 11. Oktober konnte die Kriminalpolizei Neumünster einen nicht alltäglichen, außergewöhnlichen Ermittlungserfolg verbuchen. Ab Januar 2013 war bundesweit in insgesamt 5 bekannt gewordenen Fällen von Kriminalpolizeidienstellen ermittelt worden.
In diesen Fällen hatte ein männlicher Tatverdächtiger jeweils bei Autohäusern hochwertige Fahrzeuge der Marken Audi, Porsche und Mercedes in betrügerischer Absicht erlangt und versucht diese in Pfandhäusern für erhebliche Geldbeträge (mehrere zehntausend Euro) zur verpfänden. In einem Fall war ihm dies auch gelungen. Dem entsprechend war eine bundesweite Warnmeldung an Pfandhäuser ergangen. Bei den Verhandlungen hatte sich der Mann, um seine Seriosität herauszustellen, als Akademiker (Dr.-Titel) ausgegeben.
Ein entsprechender Anruf ging am 9. Oktober in einem Pfandhaus in Neumünster ein. Avisiert wurde diesmal ein BMW M 6, für den erneut ein Betrag von mehreren zehntausend Euro erlangt werden sollte. Als Übergabetermin wurde der 11. Oktober benannt. Aufgrund der polizeilichen Warnmeldung wurde von dem Pfandhaus die Kriminalpolizei Bad Dürkheim informiert und die Kriminalpolizei Neumünster übernahm die Bearbeitung in diesem Fall. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel wurden entsprechende Überwachungsmaßnahmen eingeleitet und tatsächlich erschien der 45-jährige Tatverdächtige am 11. Oktober, gegen 16.30 Uhr bei dem Pfandhaus in Neumünster. Hier konnten er und ein 61-jähriger Mittäter von Sondereinsatzkräften der Polizei festgenommen werden.
Es stellte sich heraus, dass der sich 45-jährige, am 11. Oktober, gegen 13.30 Uhr einen BMW M 6 in einem Autohaus in Uelzen unter der Vorgabe eine Probefahrt machen zu wollen betrügerisch angeeignet hatte. An dem Pkw waren zwischenzeitlich gestohlene Kennzeichen angebracht worden und die Fahrzeugpapiere waren manipuliert. Ebenso hatte der Tatverdächtige einen gefälschten Kaufvertrag vorgelegt. Bei den sich anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen wurden Original-Blankodokumente gefunden, die ebenfalls aus einem Diebstahl stammten.
Weiterhin hatte der Haupttäter komplett gefälschte und verfälschte Personalpapiere bei sich. Die Ermittlungen diesbezüglich sind noch nicht abgeschlossen. Die beiden Tatverdächtigen wurden zunächst in das Polizeigewahrsam nach Rendsburg gebracht und erkennungsdienstlich behandelt. Beide sind bereits einschlägig vorbestraft. Der BMW M 6 sowie ein Leihwagen, der von dem Mittäter gefahren wurde, wurden zunächst sichergestellt. Der M 6 wurde dann umgehend an das Autohaus zurückgegeben. Während der Mittäter nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen wurde, beantragte die Staatsanwaltschaft Kiel für den 45-jährigen Haupttatverdächtigen Untersuchungshaft und er wurde am 12. Oktober dem Haftrichter beim Amtsgericht Neumünster vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den Mann und er wurde in die Justizvollzugsanstalt Neumünster überstellt.
Originaltext: Polizeidirektion Neumünster