Neumünster (em) „Ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen mit Beginn des Sommers und dem Start in die Feriensaison ist ein jährlich wiederkehrender, saisonaler Effekt. Zum Ende ihrer Schul- oder Ausbildungszeit melden sich viele junge Menschen, die einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz suchen, arbeitslos. Viele Unternehmen treffen Personalentscheidungen erst nach den Sommerferien“, sagt Jens- Peter Stahl, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster. „Im Vergleich zum Vorjahr geht die Arbeitslosigkeit aber weiter zurück und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen steigt, denn der Arbeitsmarkt in Mittelholstein ist nach wie vor in einer guten Verfassung.“
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juli 10.472 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 347 mehr als im Juni (plus 3,4 Prozent) aber 902 weniger als ein Jahr zuvor (minus 7,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent, 0,2 Prozentpunkte höher als im Juni. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 6,4 Prozent.
Die Zahl der Unterbeschäftigten ist im Juli mit 14.347 im Vergleich zum Vormonat um 304 gestiegen (plus 2,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 92 gestiegen (plus 0,6 Prozent). Sie fasst die Zahl der Arbeitslosen mit der Zahl derer zusammen, die aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht als Arbeitslose gezählt werden, weil sie an einer Weiterbildung oder sonstigen Förderung wie einer Arbeitsgelegenheit („Ein-Euro-Job“) teilnehmen.
Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juli 874 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 73 mehr als im Juni (plus 9,1 Prozent) und 80 mehr als vor einem Jahr (plus 10,1 Prozent). Seit Jahresbeginn sind es insgesamt 5.736 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen und damit 678 bzw. 13,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders Unternehmen im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe und in der Öffentlichen Verwaltung waren im Juli auf der Suche nach Personal. Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) steigt im Juli im Vergleich zum Juni auf 2.975 Personen (plus 265 oder 9,8 Prozent). Im Vergleich zum Juli 2015 sind 470 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (minus 13,6 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten sank gegenüber dem Vorjahr um 94 auf 4.051 (minus 2,3 Prozent). Im Vergleich zum Juni stieg ihre Zahl um 230 oder 6,0 Prozent.
Bei den Jobcentern Neumünster und Rendsburg-Eckernförde (Arbeitslosengeld II) sind im Juli 7.497 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 82 mehr als im Juni (plus 1,1 Prozent) und 432 weniger als ein Jahr zuvor (minus 5,4 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um 183 auf 10.296 (plus 1,8 Prozent). Im Vergleich zum Juni stieg die Zahl um 75 (plus 0,7 Prozent).
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2015 wurden dem Arbeitgeberservice 1.929 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet, 24 oder 1,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum bis Juli 2015. Davon sind derzeit noch 630 Stellen unbesetzt.
Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Bis Ende Juli meldeten sich 1.893 Bewerberinnen und Bewerber, 94 oder 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum bis Juli 2015. 716 junge Menschen sind aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
„Jugendlichen, die offen für berufliche Alternativen sind, hat der Ausbildungsmarkt auch zum Beginn der Sommerferien noch einige Chancen zu bieten. Ich empfehle dringend, die Unterstützung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Anspruch zu nehmen“, kommentiert Stahl die Zahlen zum Ausbildungsmarkt. „Auch Unternehmen, die ihre Ausbildungsstellen noch nicht besetzen konnten, finden Rat und Hilfe bei unserem Arbeitgeberservice.“
Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00, Arbeitgeber wenden sich an 0800 4 5555 20 (Anrufe sind jeweils gebührenfrei).
In der Stadt Neumünster sind:
im Juli 3.914 Menschen arbeitslos gemeldet 143 mehr als im Juni (plus 3,8 Prozent) und 332 weniger als vor einem Jahr (minus 7,8 Prozent).
Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 9,4 Prozent. Im Juni lag sie bei 9,1 Prozent und vor einem Jahr waren es 10,3 Prozent.
Die Unterbeschäftigung stieg von Juni auf Juli auf 5.187 (plus 52 oder 1,0 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 5.389 (minus 202 oder 3,7 Prozent).
Dem AGS wurden im Juli 407 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 44 mehr als im Juni (plus 12,1 Prozent) und 4 oder 1,0 Prozent weniger als vor einem Jahr