Neumünster (em) „Mit unserem Kundengeschäft können wir angesichts des schwierigen Marktumfelds 2012 noch zufrieden sein. Die erneut hohen Abschreibungen auf die Landesbanken belasten unsere BiIanz jedoch erheblich“, erklärt Ralph Schmieder, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Südholstein. Nachdem das Geldinstitut seit 2009 bereits Abschreibungen in Höhe von rund 25 Millionen hinnehmen musste, kosteten die Beteiligungen des Sparkassenverbandes, zu denen auch die HSH Nordbank gehört, die Sparkasse 2012 noch einmal 40 Millionen Euro.
„Es ist im höchsten Maße ärgerlich, dass unsere aus dem operativen Geschäft erwirtschafteten Gewinne seit Jahren auf diese Weise aufgezehrt werden“, so Schmieder. Auch 2012 konnte die Sparkasse den Verlust aus eigener Kraft ausgleichen. Hierzu löste sie knapp 20 Millionen Euro aus ihren Vorsorgereserven auf. Als Folge weist sie für 2012 keinen Gewinn aus. Die Kernkapitalquote beträgt neun Prozent, die Gesamtkapitalquote elf Prozent. Damit liegt die Sparkasse aktuell noch deutlich über den erforderlichen Quoten. „Vorausschauend auf die stetig steigenden Anforderungen an das Eigenkapital durch Basel III ab 2014 haben wir aber bereits Vorkehrungen getroffen, damit wir sie auch in den kommenden Jahren jederzeit erfüllen können. Da in der Stützung von 2009 weder die Risiken durch die Landesbanken noch Basel III eingerechnet waren, hat der Sparkassenverband uns für die Zukunft eine ergänzende Kapitalzuführung zugesagt. Die Leistungsfähigkeit der Sparkasse Südholstein ist also für die Zukunft gesichert“, erläutert der Vorstandsvorsitzende. In diesem Zusammenhang betont er noch einmal die Sicherheit der Kundeneinlagen bei Sparkassen: „Die Einlagen bei deutschen Sparkassen sind sicher.
Die Sparkassen stehen mit ihrem Vermögen untereinander ein und sichern damit alle Einlagen unabhängig von der Höhe aus eigener Kraft ab.“ Deshalb seien Überlegungen der EU-Finanzminister, Sparvermögen über 100.000 Euro mit in die Haftung zur Rettung angeschlagener Banken zu nehmen, für Sparkassenkunden irrelevant. „Bei Sparkassen ist das Geld der Kunden nicht nur bis 100.000 Euro, sondern auch darüber hinaus sicher. Wer uns sein Geld anvertraut, erhält es auch zurück, und zwar in unbegrenzter Höhe.“ Die Bilanzsumme der Sparkasse Südholstein verringerte sich 2012 leicht auf 5,1 Milliarden Euro. In den Kundeneinlagen sorgte ein Plus von 6,5 Prozent in den Spareinlagen für ein leichtes Wachstum: Rund drei Milliarden Euro legten die Kunden 2012 bei der Sparkasse Südholstein an. Nach wie vor favorisieren die meisten Kunden sichere Einlageformen, Wertpapieren gegenüber herrscht nach der Finanzkrise weiterhin Zurückhaltung. „Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist es jedoch ratsam, einen Teil seines Geldes in Wertpapiere, zum Beispiel in Fonds, anzulegen. Nur hier besteht momentan die Möglichkeit, eine höhere Rendite als die Inflationsrate zu erreichen. Das niedrigen Zinsen führen sonst zu einer schleichenden Enteignung der Anleger, denn das Ersparte wird immer weniger wert“, erläutert Schmieder. Jungen Kunden bietet die Sparkasse Südholstein dazu eine andere Möglichkeit. Für sie gibt es seit 2012 das KNAX Knete-Konto, auf dem die ersten 500 Euro mit fünf Prozent verzinst werden.
Aufgrund des großen Erfolges wurde die Altersgrenze gerade von elf auf 17 Jahre erhöht, so dass jetzt auch ältere Jugendliche von den hohen Zinsen profitieren können. Im Kredit-Neugeschäft 2012 verzeichnete die Sparkasse Anstiege sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft. Rund 33 Millionen Euro mehr als 2011 vergab sie als Kredite an Privatkunden. Bei den Unternehmen und Selbstständigen war es ein Zuwachs von 18 Millionen Euro. Das niedrige Zinsniveau spiegelt sich allerdings auch in der Gesamtentwicklung des Kreditgeschäfts wieder. Viele Kreditnehmer lösten ihre niedrig verzinsten Anlagen auf, um bestehende Darlehen zu tilgen. So verringerte sich das Gesamtvolumen 2012 um 3,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. „Die Firmen schätzen die Sparkasse Südholstein als wichtigen Partner für den Mittelstand in der Region. Sie wissen, dass sie sich auf uns verlassen können, dass wir sie in allen Unternehmenslagen begleiten und wir die kreditwirtschaftliche Versorgung in der Region zu jeder Zeit sicherstellen“, so Vorstandsmitglied Martin Deertz, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft der Sparkasse Südholstein. Auch im Leasing-Bereich holte sich die Sparkasse Südholstein wieder den Titel „erfolgreichste Sparkasse im Norden“. Eine Herausforderung besonders für die Unternehmen, aber auch für die Kommunen und Vereine in Südholstein ist es in diesem Jahr, sich rechtzeitig auf die Einführung des europaweit einheitlichen Zahlungsverkehrs vorzubereiten. Mit Wirkung zum 1. Februar 2014 werden die neuen SEPA-Verfahren eingeführt, im Gegenzug die bisher geltenden deutschen Zahlungsverfahren „abgeschaltet“. Martin Deertz rät, den Umstellungsaufwand nicht zu unterschätzen: „Es gilt, schon heute Vorkehrungen in der Rechnungsstellung und der Buchhaltung vorzunehmen. Aber auch im Kundenservice, im Vertrieb und im Einkauf sowie im IT und Personalbereich gibt es Bedarf. Wer nicht rechtzeitig umstellt, kann im schlimmsten Fall ab Februar 2014 keine Rechnungen mehr einziehen und keine Gehälter mehr bezahlen.“
Zufriedenstellend verlief das Geschäftsjahr 2012 im Bereich der Immobilienfinanzierungen. Das Neugeschäft stieg um 27 Prozent. Das entspricht rund 30 Millionen Euro mehr als 2011. Insgesamt haben 2012 mehr als 3000 Menschen mit der Sparkasse Südholstein ihren Traum vom Eigenheim verwirklicht. Fast 200 Häuser und Wohnungen hat die Sparkasse zudem aus dem eigenen Angebot vermittelt. Damit bestätigt sie ihre Stellung als größter Immobilienmakler in der Region. „Mehrere Kundenumfragen und Testkäufe belegen, dass wir bei unseren Kunden einen hohe Zufriedenheit mit unserem Beratungs- und Dienstleistungsangebot erreichen. Dies ist uns ein großer Ansporn, unser Qualität am Kunden weiterhin zu verbessern“, betont Ralph Schmieder. Unter anderem hat die Sparkasse Südholstein den Focus Money CityContest in Pinneberg und Neumünster gewonnen. In dem bundesweiten Bankentest wurden in den größeren Städten die Geldinstitute auf ihre Beratungsqualität hin getestet. Zum zweiten Mal in Folge konnte die Sparkasse Südholstein den Titel „Beste Bank“ in Neumünster erreichen. In Pinneberg belegte sie den ersten Platz mit einer Note von 1,8, dem zweitbesten Ergebnis in ganz Deutschland. Auch abseits der reinen Finanzdienstleistung hat sich die Sparkasse Südholstein 2012 wieder herausragend engagiert. Rund eine Million Euro flossen erneut an Vereine und in Projekte, die das Miteinander fördern und die Lebensqualität in der Region steigern.
Schmieder: „Wie setzen auf die klassischen Sparkassenwerte wie die Nähe zur Region und die Verbundenheit zu den Menschen. Dies kombinieren wir mit einem breitem Angebot an Produkten, hoher Beratungsqualität und allen modernen Zugangswegen wie Internet-, Online- und Mobile-Banking. So bekommt jeder Kunde bei uns genau das, was er will und braucht, aus einer Hand und vor Ort. Nach diesem Prinzip haben wir auch das Leistungsangebot in unseren Filialen erweitert. Viele unserer Kunden spüren, das sich bei uns einiges tut. Wir erhalten viel positive Resonanz auf unsere Arbeit, die Kundenbedürfnisse noch besser als bisher zu erfüllen. Wir wollen den Menschen jeden Tag aufs Neue beweisen: Die Sparkasse ist viel mehr als eine Bank! Wir arbeiten für alle Bürger, nicht für wenige Aktionäre oder Mitglieder. Wir schließen niemanden von kreditwirtschaftlichen Leistungen aus. Wir sind Partner des regionalen Mittelstandes. Und wir kümmern uns um die Menschen, ihre Familien und ihr Zuhause in der Region. Wer auf diese Werte und die unbegrenzte Sicherheit seiner Anlagen wert legt, sollte Sparkassenkunde sein!“
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Vorstandsvorsitzender Ralph Schmieder (links) und Vorstandsmitglied Martin Deertz freuen sich, dass die Sparkasse Südholstein im Kundengeschäft mit ihrer Beratungsqualität überzeugt.