Neumünster (em) Seit dem 1. März 2016 gibt es für Jugendliche aus Neumünster die Jugendberufsagentur (JBA) für alle Fragen zum Übergang von der Schule in den Beruf. Das Besondere: In der JBA sind seitdem Expertinnen und Experten aus der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, dem Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Neumünster und den drei Regionalen Berufsbildungszentren vertreten. Über den Schulrat kooperiert die JBA zudem mit den allgemeinbildenden Schulen und den Förderzentren der Stadt.
dass die Jugendlichen Ansprechpartner für alle ihre Anliegen rund um die Themen Schul- /Berufswahl und Jobsuche in einem Haus finden. Das neue Konzept fördert eine sehr individuelle Beratung, die durch die Bündelung der Aufgaben und Zuständigkeiten aller beteiligten Institutionen an einem Ort schneller zum Ziel führt. Die Arbeit mit den jungen Menschen geht dort Hand in Hand, wenn die Unterstützung und Beratung verschiedener Partner erforderlich ist. So werden Hemmschwellen abgebaut und kein Jugendlicher geht auf dem Weg zu einem weiteren Ansprechpartner verloren.
In der Betrachtung des ersten Jahres der Zusammenarbeit in der JBA ziehen alle Beteiligten eine positive Bilanz:
Die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit unter einem Dach hat sich etabliert.
In 881 Fällen wurden Fallbesprechungen oder konferenzen zwischen den beteiligten Institutionen durchgeführt und den betroffenen Jugendlichen dadurch vor Ort schneller und „aus einer Hand“ geholfen.
Kurze Wege zwischen den Partnern ermöglichen schnellere Lösungen, der Austausch von Informationen ist spontan möglich und die Zusammenarbeit enger.
Die verschiedenen Aktionen der JBA wie beispielsweise die Teilnahme an der Ausbildungsmesse „Betriebe hautnah“ oder am Landeselterntag sowie die Durchführung von Bewerber- und Aktionstagen für Jugendliche haben den Bekanntheitsgrad gesteigert und die Akzeptanz gefördert.
„Ich freue mich, eine erste positive Bilanz ziehen zu können. Die Erfahrungen bestätigen, dass wir mit der Einbindung der Berufsberatung in die JBA den richtigen Weg eingeschlagen haben. Dieser Weg ist allerdings noch nicht zu Ende. Mit unseren Partnern befinden wir uns in einem ständigen Lernprozess. Die JBA ist eine „lebende“ Organisation, die sich immer wieder an die sich verändernden Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Jugendlichen anpassen wird“, so Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster.
Carsten Hillgruber, Erster Stadtrat der Stadt Neumünster, betont die Bedeutung der engen Zusammenarbeit aller Partner in der Unterstützung der Jugendlichen am Beispiel des städtischen Allgemeinen Dienstes (ASD): „Niemand darf verloren gehen - dies ist gemeinsames Ziel aller Partner. Die Stadt Neumünster ist auch mit dem ASD in der JBA vertreten. Der Übergang von der Schule in den Beruf ist besonders schwierig für junge Menschen, die durch persönliche oder familiäre Probleme belastet sind. Hier setzt der ASD mit intensiver Beratung und passgenauen Hilfsangeboten an. Die JBA bietet den besonderen Vorteil der kurzen Wege alle Partner sind vor Ort und können kurzfristig einbezogen werden.“
Jan Stargardt, Schulrat der Stadt Neumünster, ist ebenfalls davon überzeugt: „H dass mit der Jugendberufsagentur in Neumünster ein bedeutsames Unterstützungssystem für unsere Schülerinnen und Schüler der allgemein bildenden Schulen und Förderzentren beim Übergang von der Schule in den Beruf etabliert werden konnte.“ Stellvertretend für die drei regionalen Bildungszentren in Neumünster hebt Olaf Hirt, Leiter der Theodor-Litt-Schule, die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit in der JBA heraus: „Nach einem Jahr sind natürlich noch nicht alle Prozesse rund. Insbesondere die frühe Ansprache junger Menschen, die noch nicht den Weg zur JBA gefunden haben, bei denen aber eine frühzeitige Beratung und Begleitung unerlässlich ist, kann noch optimiert werden, um sie in ihrem Entscheidungsprozess für die weitere schulische oder berufliche Zukunft zu unterstützen.“ Rolf Scheil, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Neumünster, hebt hervor: „Wir haben unser gesamtes Jugendteam in die JBA eingebracht, weil wir in der Beratung von Jugendlichen oft auf die Kompetenzen unserer Netzwerkpartner angewiesen sind. Deshalb haben wir von Beginn an die Gründung einer JBA in Neumünster unterstützt. In der Praxis hat sich dieser Schritt nach einem Jahr als absolut richtig herausgestellt.“