Neumünster. Wie gelingt es, die wichtigsten Quell- und Zielorte für Alltags-, Freizeit- und touristischen Radverkehr miteinander zu verbinden? Vor fast zwei Jahren wurde der Masterplan Mobilität von der Ratsversammlung der Stadt Neumünster beschlossen. Dieser enthält u. a. die Strecken des Haupt- und Nebennetzes des Radverkehrs mit den daraus abgeleiteten acht Radrouten. Parallel wurden die touristischen Radrundtouren in der Streckenführung verbessert.
Daher war es an der Zeit, die Radverkehrswegweisung in Neumünster komplett zu überarbeiten. „Da passte es ideal, dass das Land zur Förderung des Radverkehrs sogenannte FAG-Mittel bereitgestellt hat. So konnten wir ein Beschilderungskonzept erarbeiten lassen, das zu 100 % bezuschusst wurde,“ erläutert Stadtbaurätin Sabine Kling. Diese Planung führt die touristischen Routen mit den Ergebnissen aus dem Masterplan Mobilität zusammen und wurde im Jahr 2024 fertiggestellt.
„Das beste Konzept hilft uns nicht weiter, wenn es nicht umgesetzt wird,“ so die Stadtbaurätin. Daher wurde im Frühjahr ein Antrag auf Förderung der Beschilderung nach den seit dem Jahr 2023 geltenden Landesvorgaben zur Radwegweisung beantragt. Aus dem Programm „Ab aufs Rad“ des Landes Schleswig-Holstein wurde die Beschaffung der Beschilderung, die Demontage der alten sowie die Montage der neuen Wegweiser zu 75 % gefördert.
„Die touristische Radwegweisung verläuft nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern auf möglichst attraktiven Strecken,“ erklärt Arne Lewandowski vom Fachdienst Stadtplanung & Stadtentwicklung. „Daher verlaufen die Routen z. B. durch den Stadtwald und entlang des Schwalewanderweges statt über die B 430 und die Ehndorfer Straße.“
Es sind insgesamt 118,2 km Radweg von der Neubeschilderung betroffen. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf ca. 104.600 EUR, der Eigenanteil der Stadt Neumünster beträgt ca. 18.750 EUR.
„Über die Förderrichtlinie "Ab aufs Rad" des Landes Schleswig-Holstein können Maßnahmen gefördert werden, die auf die Ziele der Radstrategie des Landes einzahlen: Höherer Anteil des Rads in der Verkehrsvielfalt, Verbesserung der Verkehrssicherheit und Steigerung des Radtourismus. Die Förderung einer klaren und einheitlichen Radwegweisung ist ein wichtiger Schritt, um Radfahrenden sichere, attraktive und gut zu findende Routen anzubieten. So stärken wir den Alltagsradverkehr ebenso wie den Radtourismus und machen das Rad zur echten Alternative im Mobilitätsmix.“ (Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus)