Neumünster (mr/tk) Vor 24 Jahren erwürgte ein Mann seine Frau, um seine Tat geheim zu halten, legte er sie in ein Metallfass und schweißte dieses zu.

Als 1992 Franziska S. verschwand, wurde angenommen, dass sie sich von ihrem Ehemann getrennt habe und ausgewandert sei. Aus diesem Grund gab es zu diesem Zeitpunkt weder eine Ermittlung noch eine Vermisstenanzeige. Oberstaatsanwalt Tomas Klinge berichtet, dass der Ehemann einen Hinweis seiner Frau vorgetäuscht hatte, in dem stand, dass sie Deutschland verlassen werde. „Ich bin jetzt nicht mehr hier und gehe.“ Die Familie der damals 26-jährigen Frau hatte offenbar keinen guten Kontakt zu Franziska S., denn die Familie nahm den Hinweis ohne Fragen zu stellen an und kümmerte sich auch Jahre danach nicht um ihr Verschwinden und Schweigen.

Erst 21 Jahre später erstatteten Angehörige eine Vermisstenanzeige bei der Polizei. Darauf folgten umfangreiche Nachforschungen und Umfragen im Umfeld der Frau. Bei den Vernehmungen des Mannes kamen allerdings Unstimmigkeiten auf und er geriet in Verdacht, seine Frau umgebracht zu haben. Im September diesen Jahres gab der Hannoveraner zu, nachdem die Polizei aus Hannover ihn in Neumünster mit der aktuellen Situation konfrontiert hatte, seine damalige Frau erwürgt, sie in ein Fass gelegt und dieses dann zugeschweißt zu haben. Bei einem Umzug im Jahr 2003 habe er das Fass mit seiner toten Frau mit nach Neumünster genommen und in einer angemieteten Garage deponiert. Als die Fahnder die genannte Garage überprüften, fanden sie dort das Fass mit der toten Frau.

Aus juristischer Sicht ist der Fall jedoch schnell zu lösen. Bei der Tat handelte es sich um einen Totschlag, da ein Totschlag aber nach 20 Jahren verjährt, droht dem Mann keine Haftstrafe und er bleibt auf freiem Fuß. „Im Moment sieht es so aus, als ob das alles verjährt ist“, sagt Oberstaatsanwalt Klinge. Den genauen Aufenthaltsort der Garage geben die Ermittler nicht bekannt, auch nicht ob der Mann Familie hat oder welchen Beruf er ausübt. Nach 24 Jahren ist es sicherlich nicht einfach Spuren in der damaligen Wohnung des Paares zu finden, aber die Spurensuche versucht alles um die Tat komplett aufzudecken. Derzeit wird das damalige Umfeld der 26-Jährigen befragt.