Neumünster (em) „Was ist eine „gute Pflege?“, „Darf meine Mutter sich wünschen, wie oft sie geduscht wird?“, „Heute möchte ich nicht aufstehen, darf ich liegenbleiben?“, „So viel kann mein Vater gar nicht trinken, muss er das?“ und „Wir müssen alles dokumentieren und haben keine Zeit mehr für die Pflege, muss das so sein?“. Diese und ähnlich Fragen hören die Spezialisten rund um das Thema Pflege am PflegeNotTelefon oder in der Beratungsarbeit der Pflegestützpunkte immer wieder.

Zunehmend hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die jeweiligen Wünsche von Menschen in den Mittelpunkt der pflegerischen Unterstützung gestellt werden müssen also die sogenannte „Lebensqualität“. Menschen, die Unterstützung, Hilfe und Pflege benötigen, wollen ein gutes Leben führen, mit und trotz ihrer Einschränkungen. Deshalb wird im Selbstbestimmungsstärkungsgesetz in Schleswig-Holstein die Wahrung und Förderung der Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, der Selbstverantwortung, der gleichberechtigten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und der Schutz der Würde und Privatheit als eigentliche Aufgabe des Gesetzes benannt. Doch wie sieht der Alltag aus wie lässt sich die Lebensqualität mit guter Pflege in einen Zusammenhang bringen? Mit welchen konkreten Maßnahmen kann Selbstbestimmung erreicht werden? Wer schätzt ein, welche Bedürfnisse ein pflegebedürftiger Mensch hat, wenn sie nicht mehr selbst geäußert werden können? Wie lassen sich Wohlbefinden und Lebensqualität erreichen und messen? Welchen Einfluss haben die pflegebedürftigen Menschen selber auf die Frage, was für sie Pflegequalität ist? Sind wir nicht längst wieder auf dem Weg zu einer Erziehungspflege, bei der die Pflege bestimmt, was gut für den pflegebedürftigen Menschen ist?
Diese und weitere Fragen kann man mit Helmut Wallrafen-Dreisow diskutieren und beantworten. Helmut Wallrafen-Dreisow ist nicht nur der Geschäftsführer der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH und im Vorstand des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, sondern auch durch viele Auftritte als streitbarer Verfechter für die Rechte älterer Menschen bekannt.

Veranstaltung PflegeNotTelefon 2011:
„Welche Pflege wollen wir? Von der Erziehungspflege zur Wunschpflege“, 14. Oktober, 15 Uhr bis ca. 17 Uhr im AWO Servicehaus am Wasserturm in Neumünster.