Norderstedt (em) Auf ein ganz besonderes Jubiläum blickt der Waldorfkindergarten in Norderstedt zurück: Im September diesen Jahres nahm vor 25 Jahren der Kindergarten seinen Betrieb auf. Und das muss gebührend gefeiert werden! Am Samstag, 21. September 2013 öffnet der Waldorf-Kindergarten Norderstedt seine Pforten von 12 bis 17 Uhr für ein öffentliches Jubiläumsfest mit einem umfangreichen Programm, welches von den engagierten Kindergarteneltern mit Unterstützung der Erzieherinnen organisiert wird.

Das Motto ist: Waldorf erleben im wunderschönen Garten des Waldorfkindergartens mit zahlreichen Aktivitäten, u.a. wird traditionelles Handwerk präsentiert, es gibt viele Mitmachaktionen für Kinder, eine Märchenerzählerin verführt in geheime Welten, eine Tombola lockt mit tollen Gewinnen, Schönes aus dem Bastelkreis wird gezeigt, eine Töpfern kommt zu Besuch, ein Demeter-Stand verkauft Bio-Produkte und es gibt einen Eurythmie- und Waldorfkindergarten-Infostand. Natürlich gibt es auch reichlich zu Essen und zu Trinken.

Was ist Waldorf und wer war sein Begründer?
„Ein Kind in Ehrfurcht annehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen“, ist Rudolf Steiners Grundformel für die Kindeserziehung. Rudolf Steiner war ein österreichischer Wissenschaftler und Philosoph. Er begründete die Anthroposophie. Auf Grundlage dieser Lehre gab Steiner einflussreiche Anregungen für verschiedene Lebensbereiche, etwa Pädagogik (Waldorfpädagogik), Kunst (Eurythmie), Medizin (anthroposophische Medizin), Religion (die Christengemeinschaft) oder Landwirtschaft (biologisch-dynamische Landwirtschaft). Der Waldorfkindergarten Norderstedt liegt auf einem wunderschönen Naturgrundstück am Friedrichsgaber Weg in einem verkehrsberuhigten Bereich. Alter Baumbestand, ein Bächlein sowie eine große Wiese bieten Gelegenheit zum Spielen. Zwei große Sandkästen, ein Weidenhäuschen, Schaukeln und eine Wippe laden dazu ein. Eine Feuerstelle bietet zu besonderen Anlässen die Möglichkeit eines Feuerchens. Unter dem Dach des Vereins zur Förderung der Waldorfpädagogik Norderstedt e. V. werden verschiedene, qualifiziert betreute Gruppen angeboten, in denen Kinder im Alter von anderthalb bis sieben Jahren in der Entfaltung ihrer einzigartigen Persönlichkeit gefördert und zu einem konstruktiven sozialen Miteinander geführt werden. Den Einstieg nehmen die Kleinsten in der Krippengruppe, wo sie die ersten Schritte in eine Gemeinschaft von Kindern erleben. In der Krippengruppe erproben sich die etwa Eineinhalb- bis Dreijährigen, allmählich losgelöst von Mutter oder Vater, in ihrem Tatendrang. Ab einem Alter von gut drei Jahren gehen die Kinder in eine der beiden Waldorfkindergarten-Gruppen und erfahren sich als Persönlichkeit im gemeinsamen Tun und in gegenseitiger Verantwortung, bis sie die Schulreife erlangen. Besonders hervor zu heben ist auch die gesunde Ernährung der Kinder. Ob Hirsebrei oder Käsebrötchen, alles wird gemeinschaftlich zubereitet und es werden dazu fast ausschließlich Lebensmittel genutzt, die in biologisch-dynamischer Weise gemäß den Demeter-Richtlinien erzeugt und verarbeitet wurden. Etwa 50 Kinder besuchen momentan den Waldorfkindergarten, davon 10 Kinder in der Krippengruppe.

Das Leitbild des Waldorfkindergartens Norderstedt
Die Grundlage des Waldorfkindergarten Norderstedt ist die Pädagogik Rudolf Steiners. Jeder Mensch, auch das Kind, ist eine eigene Individualität und befindet sich auf seinem ganz eigenen Lebensweg. Der Waldorfkindergarten will jedem Kind seine individuelle Entwicklung ermöglichen. Inhalte und äußere Bedingungen werden so auf die Bedürfnisse des Kindes im Kindergartenalter abgestimmt, dass es sich in dieser so gestalteten Umgebung bestmöglich entwickeln kann. Der Waldorfkindergarten Norderstedt arbeitet nach den Grundlagen dieser Waldorfpädagogik und orientiert sich an den Entwicklungsstufen des Kindes. Die Basis für die Waldorfpädagogik bildet das anthroposophische Menschenbild Rudolf Steiners und seine Weltanschauung. Die wichtigsten Säulen der Waldorfpädagogik sind: Vorbild und Nachahmung, Wiederholung und Rhythmus, Wahrhaftigkeit und Ehrfurcht, Schutz und Hülle - und Freude am Tun. Es wird besonderen Wert auf naturnahe Erlebnisse gelegt, künstlerisch-musische Inhalte, schöpferisches Tun in Lebensprozessen, erleben der christlichen Jahresfeste, bewusst gewählte Sprachkultur, Pflege der kindlichen Fantasiekräfte, das Erleben sozialer Erfahrungsfelder und auf eine ethisch-moralische Erziehung. Hiermit wird eine optimale Entwicklungsgrundlage für jedes Kind in seiner Einzigartigkeit geschaffen damit es den Herausforderungen des Lebens selbstbewusst und initiativ begegnen kann.

Insgesamt zwölf Feste machen den Kindern viel Freude und bilden ein festes Ritual innerhalb des Jahres. So gibt es beispielsweise ein Faschingsfest, das Johannifest als großes Sommerfest und ein besinnliches Laterne laufen. Besonders hervor zu heben ist auch das “Kennenlernfest“, bei dem sich alle neuen Kinder und Eltern in den Sommerferien zum ersten Mal sehen und kennen lernen. Mit Elternabenden, Vorträgen und Arbeitskreisen werden den Eltern Einblicke in den Waldorfkindergarten eröffnet. Die bewusste Entscheidung des Mitwirkens stärkt die Gemeinschaft, die Gemeinschaft bildet den Verein und der Verein trägt den Kindergarten. Die Waldorfpädagogik ist ein Teil der anthroposophischen Weltanschauung. Weitere Bereiche dieser Anschauung leben im Haus des Waldorfkindergartens (z.B. Eurythmie, Sprachgestaltung und Ernährung) und werden von Äußeren ergänzt (z.B. durch anthroposophische Medizin, Heileurythmie, Kunsttherapien). Man sieht sich als offene Begegnungsstätte, der Raum für alle interessiere Menschen und Austausch bieten möchte z.B. in Form von einer Elternschule, Lese- und Arbeitskreisen, Religiosität. Der Waldorfkindergarten Norderstedt besitzt ein engagiertes Kollegium, das sich den Herausforderungen der Zeit stellt, sich freudig interessiert weiterbildet und im regelmäßigen Austausch mit anderen Kindergärten der Region steht. Ein enger Kontakt der zu zugehörigen Waldorfschule ist sehr wichtig. Wesentlich ist einer der Grundgedanken Rudolf Steiners, dass sich jeder seiner Verantwortung bewusst ist, sich immerwährend reflektiert und in Entwicklung bleibt. Gesunde, geistige, christliche und künstlerische Arbeit geben hierfür die notwendigen Impulse und sind zudem eine Kraftquelle aus der der gesamte Kindergarten schöpfen kann. Von damals bis heute

1987 traf man sich zu Spielgruppen im Privathaus Wilstedt, später in Räumen der Dunaustraße Norderstedt und ab 15.08.1988 öffnete sich der Kindergarten am Friedrichsgaber Weg. Seit August 2008 gibt es die Kinderkrippe in einem separaten Raum, der nach liebevoller Renovierung in neuem Glanz erstrahlte und bis heute den Krippenkindern ein besonderes Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Viele Hürden und Widrigkeiten, aber auch zahlreiche glückliche Fügungen säumen den Weg seit mittlerweile 25 Jahren. Ein engagiertes und langjährig festes Team von Erzieherinnen, die mit Herz und Seele dabei sind und unzählige Eltern mit großem ehrenamtlichem Engagement haben dafür gesorgt, dass dieser Kindergarten aus dem sozialen Angebot Norderstedts nicht mehr wegzudenken ist. Und auch in Zukunft soll die Waldorf-Pädagogik den Lebensstil vieler weiterer Kinder prägen, „beispielsweise, wie man respektvoll miteinander umgeht und Achtung vor dem Leben und der Natur hat“ sagt Eva Höhne (47), bereits seit 19 Jahren Erzieherin im Waldorf Kindergarten Norderstedt Mittlerweile machen sogar ehemalige Kindergarten-Kinder ihre Praktika im Norderstedter Waldorfkindergarten. Regelmäßig finden Informationssprechstunden für Eltern statt, um telefonische Vereinbarung eines Termins unter 040 - 525 59 52 wird gebeten.