Norderstedt (em) 1.000 fair gehandelte Rosen werden am Sonnabend, 8. März, ab 10.30 Uhr anlässlich des Internationalen Frauentags in der neu gekürten „Fairtrade-Stadt Norderstedt“ kostenlos verteilt. Dies übernehmen die Mitglieder der „Fairtrade“-Steuerungsgruppe und andere Menschen, die sich in der Stadt Norderstedt zum Thema Fairer Handel engagieren.
Überreicht werden die fair gehandelten Rosen bei der Firma Lüdemann Pflanzen & Floristik an der Ulzburger Straße, im Herold-Center bei Blume 2000 und im Weltladen an der Rathausallee. Außer den beiden genannten Blumengeschäften unterstützen der Verein Transfair, die Gleichstellungsstelle, das Agenda-Büro der Stadt Norderstedt, der BUND und der Weltladen diese Aktion.
Seit Kurzem darf sich Norderstedt offiziell „Fairtrade-Town“ nennen. Die internationale „Fairtrade“-Kampagne bescheinigt damit, dass an verschiedenen Stellen in der Kommune Produkte verkauft werden, deren Verkaufserlös den Erzeugern in den Entwicklungsländern einen ausreichenden Lebensunterhalt sichert.
„Faire Blumen“ werden vor allem in Ostafrika produziert. Kinderarbeit ist dabei verboten und „Fairtrade“-Prämien werden für Gemeinschaftsprojekte verwendet. Gesundheitsschutz der Produzentinnen und Produzenten hat laut Transfair Priorität, Agrochemie wird nur beschränkt eingesetzt, auf hochgiftige Pestizide wird ganz verzichtet. „Faire Rosen“ erreichten Europa nicht über die holländischen Verteilerbörsen, sondern die gesiegelte Ware kommt demnach direkt ohne Umwege nach Deutschland. Das Qualitätsniveau wird dadurch erhöht, so Transfair. Trotz Lufttransport weisen nach Angaben des Vereins „Fairtrade“-Blumen eine wesentlich günstigere Energiebilanz auf. Wegen des wärmeren Klimas in Afrika könne auf Beheizung und Beleuchtung der Gewächshäuser verzichtet werden. Außerdem seien die fair gehandelten Rosen mit weniger Pestizidrückständen behaftet als konventionell-erzeugte Waren.
Anlass für diese „Blumige Überraschung“ ist der Internationale Frauentag am 8. März. Dieser Tag wird seit mehr als 100 Jahren begangen. Er entstand im Kampf für die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht noch vor dem ersten Weltkrieg. Seit der Wiedervereinigung knüpft man in ganz Deutschland an diese Tradition an. Daniele Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Hans-Joachim Gauck, würdigt den Weltfrauentag und den Fairen Handel mit den Worten: „Am diesjährigen Weltfrauentag danke ich der Fairtrade-Organisation Transfair für ihren unermüdlichen Einsatz für Frauenrechte weltweit. Die Fairtrade-Rose steht symbolisch für Frauenrechte und starke Frauen. Menschenrechte gelten überall, sie sind universell und unteilbar. Und sie verdienen unseren besonderen Schutz.“
Foto: Franz Maletzke von der „Fairtrade“-Steuerungsgruppe avancierte für Ilona Janssen vom Weltladen zum Rosenkavalier.