Norderstedt (em) Der Winter kann kommen. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Joachim Krüger, Leiter des Norderstedter Bauhofes, im Namen seiner 61 Mitarbeiter, die im Winterdienst im Einsatz sind. Als es jetzt erstmals Minusgrade und damit Raureif auf Straßen und Wegen gegeben hatte, waren die Teams des Bauhofes zu den ersten Wintereinsätzen ausgerückt. Angesichts des gut gefüllten Salzlagers ist Joachim Krüger auch vor einem harten und langen Winter nicht bange.
„Wir haben in unserer Salzhalle einen Vorrat von rund 1150 Tonnen aufgebaut“, erklärt der Bauhof-Chef. Im Winter 2012/2013 waren an 47 Winterdienst-Einsatztagen knapp 1000 Tonnen Salz im gesamten Stadtgebiet verbraucht worden.
Der Bauhof kann bis zu sieben größere Streu- und Räum-Lkw sowie sieben Kleinfahrzeuge auffahren lassen. Dazu kommen bis zu 24 Mitarbeiter pro Schicht, die auf „Handtour“ gehen, also zum Beispiel im Bereich von Überwegen Schnee und Eis von Hand beseitigen. Wird es glatt auf den Norderstedter Straßen, müssen die Streufahrzeuge mindestens drei bis vier Stunden vor dem morgendlichen Berufsverkehr starten. „Die Hauptzeit des Berufsverkehrs beginnt zwischen 7 und 7.30 Uhr“, sagt Joachim Krüger. Bis zu acht Stunden Vorlauf braucht der Winterdienst, wenn es nachts stärker schneit. Insgesamt betreut der Bauhof 488 städtische Straßen. Im vorrangigen Einsatz werden nur die verkehrswichtigen Straßen mit einer Gesamtlänge von mehr als 125 Kilometern geräumt und gestreut.
Eine ganz wichtige Rolle im Winterdienst spielt der sogenannte Eiswächter: Ein Mitarbeiter, der bereits ab abends die aktuelle Wetterlage genau im Blick hat. „Der Eiswächter wertet die Wetterdaten aus, fährt im Stadtgebiet Kontrollen und misst Temperaturen von Straßenoberflächen, beurteilt zum Beispiel auch, wo und wie lange Schneefelder durchziehen. Das hat sich sehr bewährt“, so Joachim Krüger.
Der Salzverbrauch im Winterdienst soll nach den Worten des Leiters des Bauhofs weiter reduziert werden. Wie Krüger sagt, sei früher eine Salz-Granulat-Mischung im Verhältnis 1:3 gestreut worden. Das heißt, es wurden bis zu 80 Gramm Salz pro Quadratmeter verwendet. Inzwischen erlauben neuere Geräte feinere Dosierungen. So kann die Salz-Menge pro Quadratmeter auf bis zu 5,5 Gramm reduziert werden. Im Durchschnitt, so rechnet Joachim Krüger vor, werden es fortan etwa zehn bis 20 Gramm Salz pro Quadratmeter sein, die verbraucht werden. Auf den Radwegen wird in diesem Jahr als Test - mit einen Sprühgerät eine Salz-Lauge versprüht, um die Salzmengen nochmals zu reduzieren. Das sei allerdings nur bis zu einer Temperatur von bis zu minus sechs Grad Celsius möglich, so Krüger.
Geräumt werden durch die Mitarbeiter der Stadt auch wieder die Radwege. Der Leiter des Bauhofes ruft die Norderstedter Hausbesitzer dazu auf, den Schnee nicht vom Grundstück oder vom Gehweg auf den Radweg oder die Straße zu schippen. „Sonst kommt danach unser Schneeräumer und der Schnee fliegt wieder zurück. Am besten ist, am Straßenrand einen Damm anzuhäufen oder den geräumten Schnee in den Vorgarten zu schippen“, erklärt Joachim Krüger.
Wenn der Winter Einzug hält, sind Krüger und seine Kollegen in Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft. Kommt es winterlich hart auf hart, zeige sich der gute Zusammenhalt im Team, freut sich der Bauhofchef. „Die Kollegen zeigen große Bereitschaft, sich untereinander zu helfen.“