Norderstedt (em) Die FDP-Fraktion wollte die Baumschenkungsaktion der Stadt Norderstedt, die seit 2012 auf Initiative der CDU-Fraktion hervorragend läuft, mit schlechten Argumenten stoppen. Sie meinte, die Nachfrage der Nor-derstedter nach geschenkten Bäumen hätte nachgelassen. Doch das Gegenteil ist der Fall:
In den sechs Jahren der Norderstedter Baumschenkung wurden im Durchschnitt jedes Jahr 192 Bäume ab-gegeben, davon jeweils 129 Obstbäume und 63 sonstige Laubbäume. Zu Beginn wurden 122 Obstbäume und 70 weitere Laubbäume an Norderstedter Bürgerinnen und Bürger abgegeben. Im vergangenen Jahr gab es einen gewissen Einbruch, aber wir erinnern uns an die Spätfröste: Es war einfach kein Pflanzwetter! In diesem Jahr erreicht die Aktion ihren Höhepunkt mit 149 Obstbäumen und 78 anderen Laubbäumen. Wenn das ganze Projekt unterblieben wäre, wie es die Skeptiker wohl gerne hätten, dann hätten 1.150 heimische Bäume nicht ihren Weg in Norderstedter Gärten gefunden.
Hätten die Grundstücksbesitzer die Bäume nicht aus eigener Tasche bezahlen können? Für manche trifft das wohl zu, aber denken wir mal an die vielen jungen Familien, die sich in Norderstedt ein Haus gebaut oder gekauft haben! Die sind sicher nicht auf Rosen gebettet.
Hätte die Kommune für das Geld nicht besser Baumpflanzungen auf öffentlichem Gelände vorgenommen? Dann hätten die heimischen Bäume allerdings in den privaten Gärten gefehlt, oder es wären stattdessen exotische Sträucher oder Nadelgehölze gepflanzt worden. Ob das den Befürwortern der biologischen Viel-falt wohl gefallen hätte?
Die CDU-Fraktion will Baumförderung durch freiwillige Angebote an die Bürgerinnen und Bürger betreiben und nicht der Kommune überlassen. Der Staat kann nicht immer alles besser! Solche Staatsgläubigkeit fin-den wir leider immer noch auf Seiten der SPD. Sie wollte das Geld für neue Bäume allein städtischen Einrichtungen zukommen lassen.
Aber das funktioniert schon nebenbei. Denn auch Kindergärten haben Obstbäume erhalten und können sie pädagogisch nutzen. Gleichfalls gehen Obstbäume aus der Aktion an die Asylbewerberunterkünfte, wo sie im Sinne der Integration wirken werden.
Norderstedt setzt mit der Baumschenkungsaktion ein Zeichen für verantwortungsbewusste Umweltpflege mittels Privatinitiative. Diese Idee überzeugte letztlich die Mehrheit der Ausschussmitglieder und der FDP-Antrag fiel durch.