Norderstedt (em) Bereits seit vielen Jahren ist das Bielefelder Unternehmen Dr. Oetker mit seiner Aktion „Wir fördern Familie“ ein treuer Freund von SOS-Kinderdorf e.V. Besonders zu schätzen weiß man diese Freundschaft im SOS-Kinderdorf Harksheide in Norderstedt. Vor einigen Jahren übernahm Dr. Oetker dort nicht nur die Baukosten für zwei neue Familienhäuser, sondern die Betriebskosten für 10 Jahre noch dazu. Heute leben in den Häusern „Caroline“ und „August“, benannt nach dem Gründerehepaar Oetker, die Kinderdorfmütter Angelika Isaakson und Sabine Freitag gemeinsam mit ihren 12 Kindern, und die bekamen diese Tage so viel Besuch auf einmal, das der bald 5-jährige Yannick erst mal Schutz bei Mutti suchte wenn auch nur vorübergehend!

20 Dr. Oetker-Mitarbeiter waren privat aus Bielefeld angereist, um „ihr“ Kinderdorf, über das sie schon so viel gehört und gelesen hatten, endlich einmal persönlich kennenzulernen. Denn es ist nicht nur das Unternehmen, das SOS-Kinderdorf unterstützt, sondern es sind auch seine Mitarbeiter, die in den vergangenen Jahren viele private Spenden zusammengetragen und nach Harksheide überwiesen haben. „Viele wichtige Leistungen sind durch diese zusätzliche Unterstützung erst möglich geworden, weil wir das aus unseren regulären Mitteln nicht hätten bezahlen können“, so Dorfleiter Jörg Kraft. „Das war zum Beispiel eine besondere medizinische Versorgung, die so möglich wurde, der Musikunterricht oder auch die Verpflichtung eines richtigen Trainers für unser Hip Hop-Gruppe, die bei unseren Kindern sehr beliebt ist“. Nach der Ankunft aßen die Familien mit ihren Gästen gemeinsam zu Mittag, und da das Wetter mitspielte, konnte man die Gulaschsuppe draußen im Garten genießen.

Anschließend spendierten die Gäste den Nachtisch, den sie selbst mitgebracht hatten, was Yannick davon überzeugte, seine Zurückhaltung endgültig abzulegen und auf den Schutz von Mutti Sabine mal eine Zeitlang zu verzichten. Er war dann auch der erste, der stolz sein Zimmer vorführte bevor die Kinderdorfmütter überhaupt dazu kamen, den Gästen ihre Häuser zu zeigen. Es war natürlich von besonderem Interesse, einmal mit eigenen Augen zu sehen, wie man in einem Kinderdorf-Haus eigentlich lebt. Schließlich darf man nicht vergessen, dass auch ein Kinderdorf das ist, was man früher mal ein Kinderheim nannte. Wovon man heute aber natürlich überhaupt nichts mehr merkt. Die einhellige Meinung war dann auch, dass es geradezu spektakulär unspektakulär und „herrlich normal“ in einer Kinderdorffamilie aussehe. Anschließend nahm man sich noch, geführt von einem langjährigen Mitarbeiter des Dorfes, die Zeit für einen ausgiebigen Rundgang über das ganze Gelände, immer begleitet von Yannick und den anderen Kindern, um sich einen Überblick über das gesamte Angebot zu verschaffen.

War man von der privaten Atmosphäre in den Häusern schon beeindruckt, dann war man jetzt überrascht davon, was ein Kinderdorf darüber hinaus noch zu bieten hat. Neben Schulsozialarbeit sah und hörte man von ambulanten Betreuungsangeboten, hauswirtschaftlicher Ausbildung, Jugendwohngruppe, Internetcafé und Bücherei. Schön war´s, und man sieht sich ja auch bald wieder; am 14. September feiert Harksheide sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Dorffest. Dr. Oetker wird sicher dabei sein!

Foto: SOS-Kinderdorf Harksheide Die Mitarbeiter von Dr. Oetker mit den Kinderdorfmütter Angelika Isaakson und Sabine Freitag (ganz rechts) und einigen Kindern der Familien (Yannick vorne links)