Norderstedt (em) In der Sitzung des Umweltausschusses am 15. März stellten sich CDU und SPD geschlossen gegen den ausführlich begründeten Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, wonach Norderstedt Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ werden soll.

Unqualifizierte Statements wie „Norderstedt ist kompetent genug im Hinblick auf Biodiversität und biologische Vielfalt“ oder „wo doch jetzt sogar eine Stelle für Biodiversität im Amt Nachhaltiges Norderstedt besetzt wird“ und „so eine Mitgliedschaft beinhaltet nur unnötige Verbindlichkeiten“, kamen den Vertreter*innen der großen Fraktionen dabei leicht über die Lippen. Die geringen Beitragskosten von 300,00 Euro/p.a. waren dagegen kein Thema. Im Rahmen der hitzigen Diskussion zeigte der Fachbereichsleiter des Amtes Nachhaltiges Norderstedt die vielfältigen Vorteile einer bundesweiten Vernetzung auf. Doch seine differenzierten Anmerkungen dazu konnten die Fraktionen von CDU und SPD nicht überzeugen oder sie haben diese gar nicht entsprechend einordnen können.

Diesmal hat z. B. unsere Nachbargemeinde Henstedt-Ulzburg die Zeichen der Zeit schneller als Norderstedt erkannt und ist uns einen Schritt voraus. Sie ist u.a. neben Kiel, Lübeck, Preetz, Eutin und Bad Oldesloe im Januar dem Bündnis beigetreten. In einer Zeit, in der der Verlust an biologischer Vielfalt weltweit zu beobachten ist und uns die Naturschutzverbände wie NABU und BUND diese Problematik auch für unsere nächste Lebensumwelt mit großem Engagement aufzeigen, erscheint so ein Abstimmungsverhalten nicht an der Sache orientiert und ist in jeder Weise zum Schaden der Stadt!

Den lässigen Einwurf des Ausschussvorsitzenden, wir Grünen „sollten doch nach der Kommunalwahl im nächsten Jahr den Antrag nochmals einbringen, vielleicht käme er dann durch“, war deplatziert und unangemessen. Das Signal, das durch die Verweigerung der Ausschussmitglieder von CDU und SPD ausgeht, lässt uns Grüne daran zweifeln, ob dort wirklich die richtigen Vertreter*innen der „großen“ Fraktionen im Umweltausschuss sitzen? „Setzen sie sich für biologische Vielfalt und eine naturnahe Entwicklung in unserer Stadt überhaupt genügend ein? Ist ihnen ein grünes und naturnahes Norderstedt überhaupt wichtig, oder sind sie generell gegen alles, was von diesen „Ökofreaks“ unternommen wird?“, fragen sich die Grünen, Dagmar Feddern und Peter Goetzke.

Zu danken ist der WiN, der FDP und den LINKEN, die diesen Antrag voll mitgetragen haben.

Zum Abschluss ein Zitat aus dem Informationsflyer Kommunen für biologische Vielfalt:
„Das Bündnis stärkt die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen und rückt den Schutz der biologischen Vielfalt in den Kommunen in den Blickpunkt“.

www.kommbio.de