Norderstedt (em) Am 24. Juni haben die Ev.-Luth. Emmaus-Gemeinde Norderstedt und das Projekt Interkulturelle Öffnung des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein ab 20.30 Uhr zum IFTAR-Fest geladen.
Die Feier wurde zum ersten Mal in einer Kirche abgehalten, die Jahre vorher hatte es im Interkulturellen Garten oder einer Notunterkunft stattgefunden. Trotz des Regens fanden über hundert Besucher den Weg in die Christuskirche. Christen und Muslime begingen dort feierlich gemeinsam das Fastenbrechen. Fastenbrechen bedeutet, dass Muslimisch-Gläubige während des Ramadans zu einer durch den Sonnenuntergang festgelegten Uhrzeit mit Einbruch der Nacht endlich Essen zu sich nehmen dürfen. An diesem Freitag begrüßte zunächst Pastor Martin Lorenz die Gäste und betonte, dass „Liebe deinen nächsten wie dich selbst.“ vor allem auch als „Liebe die Religion deines Nächsten wie deine eigene“. verstanden werden könne.
Es folgte das Vaterunser. Der Imam Mohamed Nassar rezitierte daraufhin die für die Feierlichkeit wichtigen Verse aus dem Koran, die das Fasten erläutern. Er erörterte außerdem, dass der Islam Frieden bringen solle. Der Weg der Christen und Muslime sei es, gemeinsam nach diesem Frieden zu suchen. Er rief zum Gebet für die Menschen auf, die diesen Weg gehen. Nach den Reden und Predigten wurde den Gästen Gelegenheit zum Austausch gegeben. Zwar waren Gießkannen für Waschungen bereitgestellt worden, diese wurden jedoch kaum benutzt, da die meisten die notwendigen Waschungen bereits durchgeführt hatten. Viele beteten noch, bevor zur vorgeschriebenen Zeit, um 22.02 Uhr, gemeinsam gegessen wurde. Viele der Gäste drückten bewegt ihre Dankbarkeit für die Möglichkeit der gemeinsamen Durchführung des Fastenbrechens aus. Lange vor Mitternacht verließen zufriedene und satte Gäste Christen und Muslime die Kirche. Sie alle freuen sich auf das Zuckerfest, das am 16. Juli im Interkulturellen Garten ab 14 Uhr gefeiert wird und das Ende der Fastenzeit einläutet.
Foto: Der Imam Mohamed Nassar und Pastor Lorenz vor den Feierlichkeiten (Bild von Eva Sevenig).