Norderstedt (em) Sind Sie schon einmal einem „Neophyten“ begegnet? Vermutlich schon, vielleicht ohne es zu wissen. So werden Pflanzen bezeichnet, die ihren Ursprung in anderen Ländern haben und meistens durch menschliches Zutun ihren Weg in unsere heimischen Gefilde gefunden haben.
Zu diesen Einwanderern gehört auch das „drüsige Springkraut“ (Impatiens Glandulifer), das auch als „Indisches Springkraut“ bekannt ist. Das Springkraut hat sich wegen der guten Bedingungen bei uns in den letzten Jahren massiv ausgebreitet und ist nun häufig in Fluss- und Bachufernähe massenhaft anzutreffen. Die bis zu zwei Meter hohen und in rosa/weiß bis rot blühenden durchaus hübschen Pflanzen verdanken ihren Namen einer besonderen Eigenart: bei der kleinsten Berührung können die prallen Samenkapseln aufspringen und „schießen“ die Samenkörner bis zu sieben Meter weit in die Umgebung. Durch diese ausgereifte Fortpflanzungstaktik erobert sich das Springkraut umfangreiche Gebiete und verdrängt die einheimische Vegetation. Andere Pflanzen, auf die unsere Insekten, Vögel und Kleintiere angewiesen sind, haben gegen das hoch wachsende und stark verschattende Springkraut keine Chance und verschwinden. Es spricht also viel dafür, dem Springkraut Paroli zu bieten.
Zu diesem Zweck laden die Natur- und Landschaftsführer der AktivRegion Alsterland sowie der NABU, Ortsgruppe Norderstedt, zum gemeinsamen „Springkraut-Zupfen“ ein. Am Sonntag, den 9. Juni treffen sich alle Interessierten von 14 bis 17 Uhr. Gezupft wird im Bachbereich der Tarpenbek am Sommerparkplatz des Arriba-Schwimmbades. Zu erreichen ist die Wiese, auf der auch der „Klangstein“ steht, über die Zufahrt von der Schleswig-Holstein-Straße. Eingeladen sind alle, die Lust haben, ein wenig Naturschutz tatkräftig selbst umzusetzen, vor allem auch Familien mit Kindern. Empfehlenswert ist das Mitbringen von Arbeitshandschuhen und ggf. Gummistiefeln, da damit der Zutritt im Uferbereich besser möglich ist. Auf fleißige Springkrautzupfer warten dann kostenloser Kaffee und Kuchen. Die Natur- und LandschaftsführerInnen wie auch der NABU werden an diesem Tag auf ihre Aktivitäten hinweisen und stehen Ihnen zu anregenden Gesprächen zur Verfügung.