Norderstedt (em) Bereits der erste, dreimonatige Einsatz sogenannter Dialogdisplays in der Stadt Norderstedt hat zu einem messbaren Erfolg geführt.

Dank der modernen Hinweistafeln, die Ende des Jahres 2013 an der Poppenbütteler Straße aufgestellt worden waren, konnte die Durchschnittsgeschwindigkeit des nächtlichen Kraftverkehrs und damit auch die Lärmbelastung der Anwohnerinnen und Anwohner an dieser Stelle reduziert werden. Das berichtet die Verwaltung jetzt anlässlich des „Internationalen Tages gegen Lärm“ am 30. April.

Die elektronischen Tafeln messen die Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge, zeigen diese an und reagieren unmittelbar: Wird die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit eingehalten, leuchtet in Grün der Schriftzug „Danke“ auf. Wird zu schnell gefahren, mahnt die in roter Schrift leuchtende Anzeige „Langsam“. An der Poppenbütteler Straße gilt nachts von 22 bis 6 Uhr aus Gründen des Lärmschutzes Tempo 30. Ohne den Einsatz der Dialogdisplays betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit des nächtlichen Verkehrs auf der Poppenbütteler Straße 45 Kilometer pro Stunde. Durch die „sanfte Unterstützung“ der Tafeln verringerte sie sich immerhin auf 36 Kilometern pro Stunde. Annähernd 25 Prozent der Fahrzeugführer hielten zuletzt laut Messungen der Stadt das vorgegebene nächtliche Tempolimit ein.

Vorher waren es nur annähernd fünf Prozentder Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer gewesen. Tagsüber, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit 50 Kilometer pro Stunde beträgt und die Dialogdisplays ausgeschaltet sind, ist das Geschwindigkeitsniveau an dieser Stelle unauffällig, sagen die Expertinnen und Experten der Stadtverwaltung. Demnach liegt dann die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 48 Kilometern pro Stunde. Wie geplant wurden die Dialogdisplays am bisherigen Standort abgebaut und an der Niendorfer Straße wieder aufgebaut. Auch dort setzt die Stadt Norderstedt darauf, mit vergleichsweise geringen Kosten und „sanftem Druck“ auf die Autofahrerinnen und Autofahrer die Verkehrssicherheit zu erhöhen und vor allem die Lärmbelästigung der Anwohnerinnen und Anwohner zu senken.

Der Einsatz der Dialogdisplays ist nur ein Punkt eines ganzen Maßnahmenpaketes, das innerhalb des Lärmaktionsplanes von 2008 bis 2013 realisiert wurde. Die meisten der über 100 lärmmindernden Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder stehen kurz vor dem Abschluss. Das für Norderstedt individuell erstellte Display-Bild mit einem Kind und einem Senioren soll für das Thema Lärmschutz werben und die Autofahrerinnen und Autofahrer zusätzlich animieren, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten.

Außer dem Dialog mit den Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern haben die Displays noch eine zweite Funktion: Sie zeichnen die Geschwindigkeiten der Autos auf. Auch Verkehrszählungen können mit diesen Geräten durchgeführt werden. Die Geräte sind aber nicht mit „Blitzern“ vergleichbar. Es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert und auch eine ordnungsrechtliche Verfolgung von Geschwindigkeitsüberschreitungen ist mit diesen Geräten ausgeschlossen.