Norderstedt (red) Der Einsatz von Dialogdisplays an Norderstedter Straßen soll helfen, den Verkehrslärm zu verringern. Tragen die Dialogdisplays wirklich zur Geschwindigkeitsreduzierung bei oder sind sie eher eine unnütze Beschilderung?
Wer in den „Dialog“ mit den Autofahrenden eintritt, erzielt in Sachen Geschwindigkeitseinhaltung die besten Ergebnisse. Experten haben herausgefunden, dass unmittelbares Lob oder eben auch Tadel von den Kraftfahrern am ehesten wahrgenommen werden und zur wirksamen Einhaltung des gewünschten Geschwindigkeitsniveaus beitragen.
Was können die Dialogdisplays?
Die Stadt Norderstedt setzt jetzt auf sogenannte Dialogdisplays. Elektronische Tafeln messen hierbei die Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge, zeigen diese an und reagieren unmittelbar: Wird die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit eingehalten, leuchtet dem Kraftfahrer in Grün der Schriftzug „Danke“ entgegen. Wird zu schnell gefahren, mahnt die in roter Schrift leuchtende Anzeige „Langsam“.
Beim Einsatz der Dialogdisplays in Norderstedt geht es speziell um eine Verringerung des nächtlichen Verkehrslärmes im Zusammenhang mit der Umsetzung der Maßnahmen des Lärmaktionsplanes 2008 bis 2013. Das für Norderstedt individuell erstellte Display-Bild soll für das Thema Lärmschutz werben und die Autofahrer zusätzlich animieren, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten.
Die Einsatzorte
Für diesen Zweck werden zunächst zwei Dialogdisplays, je eines pro Fahrtrichtung, eingesetzt. Diese werden in regelmäßigen Wechselintervallen an der Poppenbüttler Straße und an der Niendorfer Straße eingesetzt, also dort, wo die nächtliche Belastung der Anwohner groß ist und deshalb zwischen 22 und 6 Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde angeordnet wurde. Ein drittes Gerät wird variabel im gesamten Stadtgebiet eingesetzt und soll allgemein zur Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten beitragen.
Zweite Funktion der Dialogdisplays
Außerdem Dialog mit den Kraftfahrern, haben die Displays noch eine zweite Funktion: Sie zeichnen die Geschwindigkeiten der Autos auf. Auch Verkehrszählungen können mit diesen Geräten durchgeführt werden. Die Geräte sind aber nicht mit „Blitzern“ vergleichbar. Es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert und auch eine ordnungsrechtliche Verfolgung von Temposündern ist mit diesen Geräten ausgeschlossen.
Die Stadt Norderstedt setzt darauf, mit vergleichsweise geringen Kosten die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Lärmbelästigung der Bürgerinnen und Bürger durch den Kfz-Verkehr zu senken.
Ob die Dialogdisplays den gewünschten Erfolg aufweisen werden, bleibt abzuwarten.