Norderstedt (em) 22 Schulen, vier Kindertagesstätten und ein Schulhort in Norderstedt setzen sich gezielt für das Energiesparen ein und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Das energiebewusste Verhalten zahlt sich aus und wird in diesem Jahr durch Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote belohnt: rund 25.000 Euro erhalten die Einrichtungen als Prämie für die Ein-sparerfolge im Verbrauchsjahr 2011. Das ist die finanzielle Anerkennung dafür, dass die Einsparerfolge des Vorjahrs durch den sorgsamen Umgang mit Strom und Wärme erneut erreicht wurden.

Das gute Ergebnis zeigt, dass allen Beteiligten der Klimaschutz am Herzen liegt. Nach wie vor muss gegen den Trend zum zusätzlichen Stromverbrauch „angearbeitet“ werden, z. B. weil immer mehr EDV zum Einsatz kommt oder die Klassenräume im Zuge der strukturellen Veränderungen länger genutzt werden.

Mit ihrem energiebewussten Verhalten haben die Schüler und alle anderen Verantwortlichen in den Einrichtungen dazu beigetragen, die CO2-Emissionen in den städtischen Liegenschaften im Vergleich zu 1990 bis heute um über 50 Prozent zu senken.

Die Prämienberechnung berücksichtigt neben den messbaren Einsparungen auch die übrigen Klimaschutz-Aktivitäten. Dort fanden in diesem Jahr viele Aktionen statt, die weit über den Tellerrand des Schulalltags hinaus gehen und zeigen, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ an den Norderstedter Schulen und Kindertagesstätten angekommen ist. Die Kinder werden für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und eine Gestaltung der Zukunft im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert:

Die Grundschule Gottfried-Keller-Straße widmete eine ganz Woche dem Regenwaldschutz. Höhepunkt war ein bunter Präsentations-Nachmittag. Durch den Verkauf von gemalten und gebastelten Regenwald-Kunstwerken, Kuchen, Freundschaftsbändern usw., sowie durch Spenden konnten 600 Euro für die
Tropenwald-Stiftung ORO VERDE gesammelt werden. Für jeden gespendeten Euro wird nun ein Baum zur Wiederaufforstung in Guatemala gepflanzt. Im Schulalltag ist der Einsatz von Recycling-Papier der aktive Beitrag zum Schutz von Wäldern, Energie und Wasser.

Auch die Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums und der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark setzen sich für den Ressourcenschutz ein. Hier werden künftigen Schüler eigens konfektionierte Startersets mit umweltverträglichen Schulmaterialien angeboten. Das Angebot wird gerne angenommen, denn es spart die Zeit zum Einkaufen und manchen Liter Sprit für den Weg dorthin.

Autoverkehr vermeiden auch die beiden bundesweiten Kampagnen „Zu-Fuß-zur-Schule“ (www.zu-fuss-zur-schule.de) und Kindermeilenkampagne (www.klimabuendnis.org). Insgesamt 6 Mal liefen die Kampagnen in diesem Jahr in Norderstedt. Denn der Schulweg ohne „Eltern-Taxi“, stattdessen gemeinsam mit den Mitschülerinnen und Mitschülern hat viele Vorteile, nicht nur für das Klima. So gelangten an der Grundschule Pellwormstraße die Schüler/-innen der 1. Klassen per „Laufbus“ in die Schule begleitet von einem Elternteil. Bei der Kindermeilenkampagne sammelten 616 Norderstedter Kinder aus 4 Schulen 8.330 „Grüne Meilen“. Sie zählen mit, wenn morgen alle Meilen aus 12 europäischen Ländern (ca. 2 Mio. Meilen von 160.000 Kindern) auf der UN-Klimakonferenz in Katar an die Chefin des UNFCCC, Christiana Figueres, übergeben werden.

Besondere Ausdauer beweisen die Grundschulen Falkenberg und Pellwormstraße. Dort wurden wie bereits in vielen Jahren zuvor u. a. Energiesparwettbewerbe durchgeführt. Auch an zahlreichen anderen Schulen wurden klassenweise Energiesparwettbewerbe abgehalten sowie „Energiedetektive“ und „Energiemanager“ ausgebildet.
Durch ihren Einsatz beim Energiesparen schaffen sich die Schulen finanzielle Freiräume.

Ein Teil der gesparten Energiekosten wird an die Schulen weitergegeben. Damit können Projekte realisiert werden, die sonst für die Schulen nicht bezahlbar wären.
Verhaltensbedingtes Energiesparen an Schulen ist eines von vielen wirtschaftlich attraktiven Klimaschutzprojekten der Stadt und zeigt, dass Ökologie und Ökonomie sehr oft gut miteinander vereinbar sind. Insgesamt konnte die Stadt durch ihre Klimaschutzmaßnahmen seit dem Jahr 2000 rund 7 Mio. Euro an Energiekosten vermeiden.