Norderstedt (em) Das seit Jahren nach Meinung aller Beteiligten gut funktionierende „Norderstedter System“ der Feuerwehr- und Brandschutzorganisation in der viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins wird zum 1. Juli 2022 umfirmiert und in der Folgezeit verfeinert werden am Grundgerüst aber wird nicht gerüttelt werden. „Ich bin davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg waren und weiterhin sind.

Wir verfügen in Norderstedt über ein gut funktionierendes System, das auf dem Einsatz und dem ehrenamtlichen Engagement der Freiwilligen Wehren im Zusammenspiel mit der im weiteren Ausbau befindlichen hauptamtlichen Wachabteilung und unserer Feuerwehrverwaltung im Amt 38 basiert“, sagt Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. Die Verwaltungsleiterin informierte jetzt die Stadtpolitik darüber, dass das schleswig-holsteinische Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung (MILIG) als oberste Dienstaufsichts- und Genehmigungsbehörde der Stadt und der Stadtfeuerwehr jüngst mitgeteilt hatte, es sei in Norderstedt zeitnah die formale Struktur einer Berufsfeuerwehr zu schaffen.

Fabian Wachtel, Leiter der Stadtfeuerwehr Norderstedt und des Amtes 38 der Stadtverwaltung, brachte die Feuerwehrkamerad*innen in einem Rundschreiben auf den neusten Stand. „Bei dem anstehenden Schritt handelt es sich durch die Umsetzung des Systemwechsels um die Herstellung der Gesetzeskonformität. Es ist festzuhalten, dass diese Maßnahme für die allermeisten von uns zunächst keinerlei und für wenige von uns nur sehr geringe Auswirkungen haben wird. Alle Einheiten unserer Feuerwehr werden weiterhin und konsequent als Feuerwehr Norderstedt in der Innen- und Außenwahrnehmung auftreten“, so Wachtel.

Zum Hintergrund: Gemäß Brandschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein müssen Städte mit mehr als 80.000 Einwohner*innen eine Berufsfeuerwehr aufstellen. Bislang agierte die Feuerwehr Norderstedt auf einer Sondergenehmigung des Innenministeriums aus dem Jahr 2018. Angesichts der weiter steigenden Bevölkerungszahl, so das Ministerium nach einer erneuten Prüfung, werde die Sondergenehmigung nicht mehr erteilt.

„Wir werden unseren Status anpassen und somit Gesetzeskonformität herstellen“, sagt der Stadtwehrführer. Laut Fabian Wachtel sind Elemente einer Berufsfeuerwehr in Norderstedt bereits geschaffen worden beziehungsweise befinden sich im Auf- beziehungsweise Ausbau. Dazu gehörten die Errichtung eines zuständigen Fachamtes und die Erweiterung der hauptamtlichen Wachabteilung hin zu einer 24/7-Bereitschaft.

Fabian Wachtel sagt: „Der nun anstehende Prozess betrifft dem Grunde nach wenige Führungskräfte, die in ihren Ortswehrführungsdienst eingebunden sind, und stellt auch zukünftig keine Einschränkung unserer allgemeinen Feuerwehraufgaben dar.“

Für die Norderstedter Oberbürgermeisterin ist und bleibt die Frage des Engagements der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner die alles entscheidende Frage. „Es sind die Menschen, also die Feuerwehrleute, von denen das System lebt. Und dieses Engagement war und ist außerordentlich“, sagt Elke Christina Roeder. „Also können wir Fragen der inneren Organisation der Feuerwehr neu beantworten, wir müssen aber gar nicht die Frage nach der Einsatzbereitschaft und damit nach der Einsatzfähigkeit unserer Norderstedter Feuerwehr stellen!“