Norderstedt (em) Bei strahlendem Sonntagswetter versammelten sich am Sonntag, 11. Juni 33 Radler auf dem Rathausplatz. Oberbürgermeister Grote, der die Auftakttour eigentlich begleiten wollte, versuchte derweil, die festgefahrenen Koalitionsverhandlungen in Kiel wieder flott zu machen.
Der Radverkehrsbeauftragte des Kreises, Joachim Brunkhorst, verantwortlich für das Stadtradeln in Norderstedt, begrüßte die Kreistagsabgeordnete Doris Grote, den Kreistagsabgeordneten und Stadtvertreter Peter Gloger und den Stadtvertreter Peter Holle. Der sollte, so Brunkhorst, als „Vize-Bürgermeister“ an der Tour teilnehmen und in Absprache mit dem Oberbürgermeister Norderstedts nachhaltige Stadtentwicklung erläutern.
Als erstes stellte Peter Holle mehrere Versionen zur Renovierung des Rathausplatzes vor und überraschte die Zuhörer mit Konzeptideen zur Neugestaltung der Rathausallee. Auf jeden Fall wird die Rathausallee mehr Aufenthaltsqualität bekommen und der Fuß- und Radverkehr wird besser organisiert werden.
Die erste Etappe führte die Stadtradler zur „Radstation“. Wie Christine Haß, in der Stadt zuständig für den Lärmaktionsplan, erläuterte, sind nach kurzer Betriebszeit schon die Hälfte der Plätze vermietet.
Weiter ging es in das dynamisch sich entwickelnde Friedrichsgabe. Am künftigen Hermann-Klingenberg-Ring entsteht, wie Peter Holle berichtete, ein ganz neues Stadtviertel. Ein Straßenschild sucht man noch vergeblich, aber das erste große Wohnbauprojekt einer generationenübergreifenden Genossenschaft, „Frederiks Hof“, hatte schon sein Richtfest erlebt. Im Südteil des Planungsgebietes sollen barrierefreie Reihenhäuser mit regenerativen Heizanlagen entstehen, die auch dem Genossenschaftsgedanken verpflichtet sind.
An der gut genutzten Skateranlage entlang fuhr die Gruppe dann über den bahnbegleitenden Geh- und Radweg bis zur AKN-Station Haslohfurth. Noch musste man sich beim Überqueren der Schienen mühsam durch die Umlaufsperren quetschen, aber bald soll auf der Ostseite eine leistungsfähige Abstellanlage für Fahrräder gebaut werden. Da die Verlängerung des Radweges bis Meeschensee noch auf sich warten lässt, fuhr man durch den Schleswiger Hagen hinüber in das Waldgebiet von Harksheide-Nord und im großen Bogen in die „Grüne Heyde“.
So wird ein anderes innovatives Siedlungsgebiet heißen, welches die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) erhalten hat. Hier werden laut Peter Holle unter intensiver Bürgerbeteiligung Wohnformen entworfen, die das Zusammenleben aller Generationen, ökologische Energie- und Wassernutzung und den Vorrang des Fuß- und Radverkehrs zum Ziel haben.
Nach all den interessanten Informationen und den herrlichen Eindrücken von Norderstedts grüner Stadtlandschaft hatte die Radlergruppe im Stadtpark eine Erfrischung verdient. So spendierte Vardan Abrahamyan, Inhaber von „Veloman“, jedem ein leckeres Eis. Nach drei Stunden und den ersten 16 Stadtradel-Kilometern auf dem Rathausplatz zurückgekehrt, bedankte sich Joachim Brunkhorst im Namen aller Teilnehmer herzlich bei den Organisatoren der Tour, Wolfgang Kumpf und Holger Möller vom ADFC Norderstedt, die die Gruppe sicher und auf ruhigen Wegen durch Norderstedts Norden gelotst hatten.