Norderstedt (em) Literaturtipps bekommen Norderstedter Liberale normalerweise von ihrem Buchhändler Tobias Mährlein, jetzt kommt eine unerwartete Empfehlung dazu: Wolfgang Kubicki, FDP-Spitzenmann aus Kiel, empfiehlt das Buch von Peer Steinbrück „Unterm Strich“. Kubicki wörtlich: „Die Thesen sind so gut, dass sie hohe Vortragshonorare rechtfertigen, entsprechen nur nicht dem SPD-Programm.“ Nach seinem juristischem Staatsexamen hatte Kubicki zusammen mit Steinbrück Volkswirtschaften studiert.

Im Restaurant EVENTO wollte der zukünftige Spitzenkandidat der FDP zur Bundestagswahl die Gäste am Einlass persönlich willkommen heißen. Als er pünktlich eintraf, war der Saal schon gut gefüllt, um den scharfzüngigen Querdenker zu hören. Kubicki ging von Tisch zu Tisch um seine Zuhörer zu begrüßen. Norderstedts FDP-Chefin Gabriele Heyer nutzte die Situation, eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Rede sobald alle 130 Plätze besetzt waren und erteilte dem Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion das Wort. Kubicki beleuchtete die Facetten der Bundes- und Landespolitik, wies auf die Notwendigkeit der begonnenen Haushaltssanierung hin und forderte die Landesregierung auf, angesichts der steigenden Steuereinnahmen weiter den Schuldenabbau zu betreiben. Der eigenen Partei empfahl er, selbstbewusst ihre Leistungen herauszustellen, vor allem aber den Menschen zu erklären, wie der liberale Rechtsstaat in Zukunft aussehen soll.

Breiten Raum in der anschließenden Diskussion nahm die Bildungspolitik ein. Kubicki betonte, dass gerade in einem Land wie Deutschland ohne große Rohstoffreserven die jungen Menschen in ihren Fähigkeiten gestärkt werden müssen. „Wer gerne tüftelt und experimentiert, muss nicht zwingend auch Geige spielen!“ betonte der FDP-Spitzenmann und wandte sich gegen Gleichmacherei. Nach mehr als einer Stunde lebhaften Austausches der politischen Meinungen gingen die Liberalen und ihre Gäste dann zum eigentlichen Anlass ihres Treffens über, der Grünkohl wurde aufgetragen. Dabei klärte sich auch die Frage, ob der Stargast nun Bier oder Rotwein zum Grünkohl trinkt. „Rotwein könne man auch“, wie er in Bremen gelernt habe, meinte Kubicki, in Norderstedt bevorzugte er Alsterwasser. Die politischen Gespräche wurden auch nach dem Essen fortgesetzt, bis sich FDP-Frontfrau Gabriele Heyer mit original Norderstedter Golfbällen von Wolfgang Kubicki verabschiedete, nicht ohne vorher noch Ute Treimer, Ursula Gradl und Klaus-Peter Schroeder für ihre langjähriger Mitgliedschaft in der FDP zu danken.