Norderstedt (em) In einem aktuellen Presseartikel im Hamburger Abendblatt/ Norderstedter Zeitung soll die CDU-Stadtfraktionsabgeordnete Doris Vorpahl während eines Besuchs bei der Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose (TAS) mit CDU-MdL Katja Rathje-Hoffmann geäußert haben, „dass wir aufgrund der Flüchtlingssituation unsere Obdachlosen in der Stadt vergessen.“

Möglicherweise seien die CDU-Vertreterinnen nicht umfassend über die Situation dieser notleidenden Menschen informiert. „Ich warne davor, Interessen von Obdachlosen und Flüchtlingen gegeneinander auszuspielen“, betont SPD-Stadtvertreter Thomas Jäger, der gleichzeitig Vorsitzender des Sozialausschusses ist. Jäger: „Leider ist es Fakt, dass die städtische Fachstelle für Wohnungsnotfälle in der jetzigen Situation kaum noch Obdachlose unterbringen kann. Das liegt auch mit daran, dass nur wenig bezahlbarer Wohnraum in Norderstedt vorhanden ist.“

Ein weiterer Schwerpunkt ergebe sich aus der Zunahme der nicht deutschen Obdachlosen. „Dieses Problem ist nicht hier bei uns aufgetreten, sondern wir haben aufgrund der EU-Osterweiterung eine Zuwanderung von Menschen aus Ost- und Südosteuropa“, so Thomas Jäger. Hinzu komme, dass die Wohnungslosen aus dieser Personengruppe überproportional häufig kein eigenes Einkommen und keine Krankenversicherung haben. „Hier haben wir ein wichtiges Handlungsfeld, bei dem wir aber keine schnellen Lösungsansätze präsentieren können“, sagt er. Aber dennoch: „In der Haushaltspolitik darf es keine Kürzungen und Verschiebungen in anderen sozialen Bereichen geben, die ein Nährboden für das Ausspielen von Flüchtlingen und Obdachlosen bieten würden.“