Norderstedt – Die Stadt Norderstedt kehrt zum klassischen Sprachgebrauch zurück: Der Hauptausschuss hat mit knapper Mehrheit beschlossen, dass die Verwaltung künftig auf “Gendersternchen”, “Binnen-I” und “Gender-Gap” verzichtet.
Der 2021 unter der damaligen Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder (SPD) eingeführte Leitfaden zur genderbewussten Sprache ist damit Geschichte. Die FDP-Fraktion hatte die Abschaffung beantragt und argumentiert, dass Schülern in der Schule als Fehler angestrichen werde, was die Stadtverwaltung praktiziere. "Nicht zielführend für den Lernerfolg", so FDP-Fraktionschef Tobias Mährlein.
Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder erklärte, seit ihrem Amtsantritt verwende die Verwaltung ohnehin keine Gendersterne mehr in offiziellen Schreiben. Allerdings fanden sich entsprechende Formulierungen noch in einer Broschüre zur Ausstellung des Stadtmuseums.
Mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD wurde der Antrag angenommen. Grüne und SPD stimmten dagegen, die WiN enthielt sich. In Schleswig-Holstein ist die Genderpraxis uneinheitlich: Während an Schulen Sonderzeichen verboten sind, nutzt etwa der Kreis Segeberg weiterhin das Gendersternchen.
