Norderstedt (em) Die Norderstedter Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) will Parkplätze reduzieren und Raum anders nutzen.

Sie besetzten aus Autofahrersicht geradezu heiligen Boden: Dort, wo an der Rathausallee mitten in Norderstedt sonst zwei Pkw abgestellt sind, hatten die Aktivisten des „Parking Day“ am Donnerstag einen Kickertisch, Fahrräder, einen Kaffeetisch samt Stühlen und einen Infostand aufgestellt ihr Protest gegen Parkplätze. Die Mitglieder des ADFC in Norderstedt wollten mit der Aktion, die auch in anderen Städten und Gemeinden in Schleswig-Holstein stattfand, zeigen, dass die Stellflächen für Fahrzeuge auch anders genutzt werden können. „Um miteinander ins Gespräch zu kommen und um dem Straßenraum ein anderes Gesicht zu geben, eins, das nicht vom Autoverkehr geprägt wird“, sagte Michael Artmann vom ADFC.

Gerade, weil der gesamte Bereich rund um die Rathausallee und den Rathausmarkt neu gestaltet werden soll, sei es wichtig, vorher Zeichen zu setzen. „Die Straße zerschneidet die Stadt“, sagte Manfred Ritzek. Der Politiker im Ruhestand begrüßte die Protestaktion. Und so tranken die ADFCler mitten auf dem Parkplatz mit Bürgern, mit denen sie ins Gespräch kamen, gemütlich Kaffee, fair gehandelten aus dem Eine-Welt-Laden schräg gegenüber. Seit Donnerstagnachmittag gehört die Fläche wieder den Autofahrern.

Foto: (v.l.n.r.) Cornelia Büchner, Michael Artmann, Horst Kästner und Dirk Hendess tranken auf dem Parkplatz gemütlich Kaffee. ©Michael Schick