Norderstedt (SvB) Schön waren sie nicht, die Grabenkämpfe innerhalb der CDU im Rahmen der Landtagskandidatur zwischen Katja Rathje-Hoffmann und Dirk Bruster vor der Abstimmung im mit 213 anwesenden Mitgliedern bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal am Falkenberg in Norderstedt. Und schön wurde es auch nicht während der Versammlung.
Die Vorstellung der beiden Kandidaten, die bereits mit deutlichen Sympathien und Anti- pathien begleitet war, wurde übergeleitet in eine schnell beendete Kandidaten- befragung, in der anwesende Mitglieder das christliche C. anmahnten, jedoch schnell von dem Unwillen der Versammlung von der Bühne komplementiert wurden.
Diskussionen waren an diesem Punkt nicht mehr gewünscht und auch nicht mehr möglich zwischen denen sich unversöhnlich gegenüberstehenden Lagern. Selten hat eine Kandidatenfindung in Norderstedt innerhalb einer Partei so polarisiert.
Doch der WahlKAMPF um den Wahlkreisbezirk 28 (Stadt Norderstedt sowie die Gemein- den, Kattendorf, Kisdorf, Oersdorf, Wakendorf II, Winsen und Tangstedt) wurde von den CDU-Mitgliedern mit klarer Mehrheit entschieden.
Nach hitzigen Diskussionen und „letzten Winken mit Zaunpfählen“ konnte Wahlleiter Storjohann um 21.46 Uhr ein sehr klares Votum der Anwesenden verkünden.
Dirk Bruster 67 Stimmen. Katja Rathje-Hoffmann 146 Stimmen. Eindeutiger konnte ein Voting dann am Ende nicht sein.
Gewinnerin Rathje-Hoffmann wird sich bei der Landtagswahl am 6. Mai 2012 den Gegen- kandidaten der politischen Mitbewerber stellen müssen. Ob die Kandidatin der CDU alle Stimmen der eigenen Partei auf sich vereinigen kann, muss nach diesem Abend als sehr zweifelhaft angesehen werden.
Rathje Hoffmann rief im Anschluss an die Wahl die CDU zum einheitlichen Auftreten im Wahlkampf auf. Bruster mahnte abschließend: „Das war es jetzt, eine Personen-Offerte wird angenommen, oder eben nicht, DAS ist demokratisch. Auf die Union in Norderstedt kommen auch bedingt durch die Mitgliederstruktur, schwere Zeiten zu. Ich finde es grundsätzlich fragwürdig, wenn durch Mitgliedsbeiträge, einseitige Kandidaten-Empfehlungen ausgesprochen werden. Ich wünsche den Herren, die das so entschieden und für die Norderstedter CDU zu verantworten haben, eine glückliche Hand, den Ortsverband in die Zukunft zu führen.“