Norderstedt (em) „Wenn jeder Kartenzahler oder jede Kartenzahlerin sich bewusst macht, dass diese angeblich so bequeme Zahlungsweise im alltäglichen Leben den internationalen digitalen Großkonzernen zu unermesslichen Gewinnen verhilft durch die Aufarbeitung der Kartenzahlung-Daten, würden sicherlich viele diese Zahlungsweise auf das Notwendigste beschränken“, so der ehemalige Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek.

Die digitalen Großkonzerne tangieren unser Leben immer mehr. GOOGLE steuert unser Wissen, was z.B. dazu führt, dass gemäß einer Studie der Universitäten Köln und Marburg nur noch 35 % der zwölf bis fünfzehn Jahre alten Schüler wissen, dass die Sonne im Osten aufgeht. Das persönliche Wissen kann verkümmern, es steht ja alles im Internet. Unser Gehirn möchte aber genutzt werden.

AMAZON steuert unseren Konsum, aber umso mehr steuert AMAZON mit den Daten der Kartenzahlung unser Leben. Wie von einer Krake werden die Daten von Kartenzahlern eingesammelt und von Algorithmen zu einem seelenlosen Kunden degradiert. Jede Kartenzahlung gibt zum Beispiel Auskunft an AMAZON darüber, wo, was und wie oft man ein Produkt einkauft, ob man zum Discounter geht oder zu hochwertigeren Shops, ob man kritisch einkauft oder auf jedes Sonderangebot reinfällt. Und diese Daten verkauft dann AMAZON an Handelsketten, egal ob z.B. im Lebensmittel-, im Textil- oder Drogeriebereich, damit diese zielgerichtet damit Werbung betreiben können.

„Und diese Ausnutzung unserer Daten merkt keiner, allenfalls in den Städten und Ortszentren, denn dort verschwinden die kleinen Geschäfte durch die vielen Online-Paketbestellungen. Unsere Geschäftszentren werden immer unattraktiver durch die vielen Marktketten, die noch überleben können“, so Ritzek. Und über zu viele Stopps auf Straßen, verursacht durch die ständig wachsende Zahl von LKW für die Paketzustellungen und die Abholung von den vielen Rückläufen braucht sich auch keiner zu beschweren, wenn die Kartenzahlung als so bequem eingestuft und ständig genutzt wird. Gegen ein bewusstes Nutzen von Kartenzahlungen ist nichts einzuwenden, besonders bei größeren Beträgen.

„Aber man sollte darauf achten, durch diese ständigen online-Zahlungen den digitalen Großkonzernen nicht die Möglichkeit zu geben, über den Kunden ein persönliches digitales Profil zu erstellen, das ausschließlich zur Gewinnmaximierung der Großkonzerne dient“, so Ritzek abschließend.