Norderstedt (em) Bei den Junioren-Europameisterschaften im Ju-Jutsu, die am vergangenen Wochenende im schwedischen Lund ausgetragen wurden, konnte Katharina Kienitz (14) in der Wettkampfklasse U18 weiblich bis 44 kg den Europameister-Titel erringen.
Die Norderstedterin, die im vergangenen Jahr in Athen U15-Weltmeisterin wurde und erst seit diesem Jahr in der U18- Altersklasse startet, konnte alle ihre drei Kämpfe gewinnen. Ihren Auftaktkampf gegen Evgenia Petousi aus Griechenland beendete sie deutlich mit 10:4 Punkten. Gegen die Russinnen Kamola Asimova und Anastasia Dikolenko konnte sie sich dann sogar schon vor Ablauf der dreiminütigen Kampfzeit mit Full Ippon, also je einer großen Wertung in allen drei Wettkampfparts, durchsetzen. „Obwohl sie neu in ihrer Altersklasse ist, konnte Katharina problemlos an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen und dabei unsere Trainingsinhalte gekonnt einund umsetzen“, freut sich Kodokan-Cheftrainer Stefan Jacobs (53).
Leon Wehowsky (16), der im vergangenen Jahr in der Wettkampfklasse U18 männlich bis 66 kg WM-Bronze holte, startete in Südschweden in der nächsthöheren Gewichtsklasse (U18 männlich bis 73 kg) und belegte dort ebenfalls den dritten Platz. Durch Auslosungspech traf er gleich in der ersten Begegnung auf den späteren Sieger Nikola Trajkovic aus Serbien und unterlag trotz Punktegleichstands aufgrund der geringeren Ippon-Vielfalt nur denkbar knapp. Die folgenden drei Kämpfe dominierte der 1,77 m große Norderstedter und sicherte sich dann mit einem 8:6- Sieg gegen den Russen Feliks Dzutsev im kleinen Finale den Platz auf dem Siegerpodest. Stefan Jacobs hadert: „Hätten die Kampfrichter im ersten Kampf bei den vielen knappen Entscheidungen nur einmal mehr zugunsten von Leon gewertet, wäre auch Silber oder Gold drin gewesen. Dass Leon das Potenzial dafür hat, hat er in allen seinen Kämpfen in Schweden gezeigt.“
Die dritte Starterin vom Norderstedter Verein Kodokan e.V., Milena Kräenbring, verpasste bei ihrer ersten Teilnahme an einem internationalen Nominierungsturnier den Sprung auf das Treppchen nur knapp: Nach ihrer Niederlage im Kampf um Platz 3 gegen Margaux Poyard aus Frankreich belegte die 18-Jährige in der U21 weiblich bis 55 kg am Ende Rang 5. Auch sie hatte zu Beginn des Turniers Lospech, da sie in ihrem ersten Kampf gegen die spätere Siegerin Jessica Scricciolo aus Italien antreten musste, gegen die sie sich nicht durchsetzen konnte. In der Trostrunde gelang ihr dann aber ein Sieg gegen die Griechin Kiriaki Chrisanthakopoulou. Insgesamt kämpften in der Färs & Frosta Sparbank Arena in Lund 372 Athletinnen und Athleten aus 20 europäischen Nationen um die Titel.