Norderstedt (em) Thomas Thedens von den Freien Wählern Norderstedt zur geplanten Erhöhung der Eintrittspreise ins Arriba: „In der heutigen Sitzung des Stadtwerkeausschusses in Norderstedt war auf der Tagesordnung ein Antrag der Stadtwerke über die „Änderung der allgemeinen Eintrittspreise für das ARRIBA Erlebnisbad“. Oder einfacher ausgedrückt: Es ging um eine Preiserhöhung.
Und da die derzeit gültigen Preise seit 2018 nicht mehr erhöht wurden, die Kosten in vielen Bereichen aber in den letzten fünf Jahren gestiegen sind (z.B. Energie- oder Personal-kosten), war grundsätzlich gegen eine entsprechende Anpassung nichts zu sagen.
Allerdings haben wir auf der anderen Seite das Problem der immer geringer werdenden Schwimmfähigkeit vieler Kinder, gerade im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Deshalb haben wir FREIE WÄHLER gesagt, Preisanpassung ja, aber nicht für Kinder!

Somit haben wir heute einen Änderungsantrag im Ausschuss eingebracht, den die große Mehrheit der anderen Fraktionen mitgetragen hat. Unser Ziel ist es, die Preise für die Einzelkarten für Kinder nicht zu erhöhen. Und ebenso nicht für die kombinierten „Spaßkarten groß und klein“, bei denen anteilige Kosten für Kinder enthalten sind. Bei den „Kombi-Karten“ soll der „Kinderanteil“ nicht erhöht werden.
Als Kinder gelten im ARRIBA übrigens alle zwischen 0 und 15 Jahren.

Nach dem heutigen Beschluss im Stadtwerkeausschuss werden die Stadtwerke nun die Preise nochmal neu berechnen und im nächsten Ausschuss kommt dann eine entsprechend geänderte Beschlussvorlage erneut zur Abstimmung.

Zum Hintergrund dieser Thematik noch folgendes: Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung von „forsa“ im Jahr 2022 zur Schwimmfähigkeit der Bevölkerung im Auftrag der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat ergeben, dass die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, sich verdoppelt hat!

Diese Befragung hat die DLRG nach 2017 im letzten Jahr erneut in Auftrag gegeben. Damals konnten zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. In 2022 sind es nun schon 20 Prozent!

Zitat: „Der Unterschied bei den Nichtschwimmern ist gravierend, aber angesichts der Entwicklungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren auch wenig überraschend“, sagte die DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Während der Pandemie hat über längere Zeiträume praktisch keine Schwimmausbildung stattfinden können. In der Folge haben aktuell 37 Prozent (!) der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen – auch nicht das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen.“

Was die Studie ebenfalls feststellt, ist die Tatsache, dass Kinder von einkommensschwächeren Familien (monatliches Familieneinkommen unter 2.500 €) viel häufiger keine Schwimmfähigkeit vorweisen können, als Kinder in Familien mit einem höheren Familieneinkommen.
Um diesem besorgniserregenden Trend entgegen zu wirken und die Defizite bei der Schwimmfähigkeit wieder zu verbessern, haben wir heute unseren o.g. Änderungsantrag gestellt. Kinder sollen auch weiterhin kostengünstig die Möglichkeit haben, Schwimmen zu lernen und zu üben.“