Norderstedt (em) Am Donnerstag, 14. November, findet um 20 Uhr im Musik Star ein Konzert von Del-Lords aus den USA statt.

Welch ein Comeback! Eine der besten und einfussreichsten Gitarren Rootsrock-Bands der Achtziger, die sich nie haben verbiegen lassen und stets ihrem famosen Stil (eine wunderbar rotzige, straighte und immer hoch melodische Mischung aus Sixties Garage-Rock, Rock'n Roll, Blues und dezentem Countryströmungen) treu geblieben sind, ist zurück: Die kultigen Del-Lords aus New York City um ihre beiden Köpfe Scott Kempner und Eric „Roscoe“ Ambel! Und sie sind klasse wie eh und je... Der Elvis Club hat wieder geöffnet. Die legendären DEL-LORDS aus New York kehren mit ihrem ersten Album seit mehr als 20 Jahren zurück. „Wir hatten keinen bestimmten Plan, außer ein tolles Album aufzunehmen“, sagt Scott Kempner über die überraschende Rückkehr der Del-Lords. Daraus entstand Elvis Club, das erste Album der Band seit 1990. Elvis Club klingt, als habe es nie eine Pause gegeben. Das Quartett kommt mit der gleichen Überzeugungskraft und Leidenschaft zurück, die sie einst zu einer der unwiderstehlichsten amerikanischen Rock'n'Roll-Bands machte.

Allerdings sind die gewachsene Lebenserfahrung und veränderte Perspektive sowohl in Scott Kempners persönlichem Songwriting als auch dem ansteckend knackigen Garagen-Roots-Rock der Großstädter zu spüren. Von 1982 bis 1990 stellten die Del-Lords den Glauben der Fans an den echten Rock'n'Roll wieder her - zu einer Zeit, als echter Rock'n'Roll kaum eine Rolle spielte. In vier Studioalben und unzähligen schweißtreibenden Clubkonzerten erspielte sich die Band die Bewunderung zahlreicher Kritiker und eine große, treue Anhängerschaft auf der ganzen Welt. Nun legen die Gründungsmitglieder Scott Kempner (Gitarre, Gesang), Eric Ambel (Gitarre, Gesang) und Frank Funaro (Drums) mit dem neuen Bassisten Michael DuClos auf Elvis Club noch einen drauf - mit starken neuen Kempner-Songs wie „When The Drugs Kick In“, „All Of My Life“, „Chicks, Man!“ und „Letter (Unmailed)“. Ambel, der sich in den 90er und 2000er Jahren verdingt hatte, übernimmt bei drei Songs auf überzeugende Weise den Leadgesang: „Me And The Lord Blues“, „Flying“ und „Southern Pacific“ von Neil Young.

„Elvis Club bestätigt nur, was ich der Band schon immer zugetraut hatte“, sagt Ambel. „Das Album unterscheidet sich für mich deutlich von den früheren Platten, weil es weniger einen thematischen Zusammenhang gibt als vielmehr ein durchgängiges Gefühl, das Gefühl einer echten Band. Es geht für mich weniger darum, etwas Nichtabgeschlossenes fortzusetzen. Es geht eher um: ,Das ist es, was wir heute zu leisten imstande sind.“ Kempner (der als Mitglied der Punk-Pioniere The Dictators in den 70ern erstmals die Bühne betrat), Ambel (Gründungsmitglied von Joan Jetts Blackhearts) und Funaro schlossen sich in den frühen 80ern mit Originalbassist Manny Caiati zusammen, um der zeitweise darniederliegenden Livemusikszene von Manhattan wieder Leben einzuhauchen. Schnell gewannen sie den Ruf einer kompromisslos intensiven Live Band. Zwischen 1984 und 1990 veröffentlichten die Del-Lords vier Studioalben - Frontier Days, Johnny Comes Marching Home, Based on a True Story und Lovers Who Wander, die die Entwicklung von Kempners provozierendem Songwriting und dem musikalischen Zusammenspiel der Band aufzeigen.

Seit dem Ende der Band haben sich die Mitglieder ihre Sporen anderweitig verdient. Kempner etablierte sich als erfolgreicher Solokünstler mit zwei hoch gelobten Alben, Tenement Angels and Saving Grace, spielte Reunion-Gigs mit den Dictators und arbeitete intensiv mit Dion, Rock'n'Roller der ersten Generation und ebenso gebürtig aus der Bronx - gemeinsam schrieben sie auch den Elvis Club-Song "Everyday". Ambel hat sich erstklassige Referenzen erworben als Solokünstler und Mitglied der Yayhoos sowie als Gitarrist (unter anderem für Steve Earle), Produzent (für die Bottle Rockets, Nils Lofgren und viele mehr) sowie als Inhaber der mittlerweile legendären Lakeside Lounge im New Yorker East Village. Funaro spielte Schlagzeug für Cracker und Camper van Beathoven sowie in der kurzen Lebenszeit der Little Kings mit Dion & Kempner. Und die Del-Lords wurden währenddessen zur Legende, behielten ihren Platz im Herzen der frühen Fans und gewannen Hörer aus jüngeren Generationen hinzu. Die Reunion der Del-Lords kam überraschend zustande, nachdem ein spanischer Promoter/Superfan der Band einige Liveauftritte in Spanien angeboten hatte. Darauf folgten einige Spaß-Auftritte in der Lakeside Lounge unter dem Namen „Elvis Club“. Weil die Band Lust darauf hatte, bei diesen Auftritten auch neues Material zu spielen, kam die Limited-Edition-EP Under Construction zustande. Und weil die Aufnahmen und Auftritte das Interesse der Jungs weckten, weiterhin zusammen zu spielen, ist die Band nun wieder am Leben. Gründungsbassist Manny Caiati ist wegen seiner anwaltlichen Arbeit mit Risiko-Kindern leider zu sehr eingespannt, um sich voll der Band zu widmen, deshalb entschlossen Kempner, Ambel und Funaro, mit neuem Material und einem neuen Bassisten weiterzumachen.

Die Aufnahmen zu Elvis Club - der Titel ist eine Anspielung auf eine Anekdote aus frühen Bandtagen; es war die Bezeichnung einer Prostituierten für die vier Tollenträger - unterschieden sich grundlegend von den Arbeiten früherer Veröffentlichungen. Ambel agierte erstmals als Produzent, die Aufnahmen fanden in seinem Studio Cowboy Technical Services statt - dies gab der Band die Freiheit, ihre Ideen wie gewünscht umzusetzen. "Ein großer Fortschritt im Vergleich zu unseren früheren Alben", so Ambel. "Es fühlte sich mühelos und ganz natürlich an, mit den Jungs zu spielen. Es war eine fantastische Erfahrung, diese Platte von Beginn an selbst in der Hand zu haben. Wir haben genau die Platte gemacht, die wir machen wollten, nur zu unserem eigenen Vergnügen. Etwas Besseres kann ich mir nicht vorstellen." "Eric als Produzenten zu haben, hat unsere musikalische Bandbreite erweitert", sagt Kempner. „Ihm mangelte es nie an Ideen, er versteht die Musik sehr schnell und hört alles aus allen Perspektiven. Er kann Ideen aufnehmen, auch meine, sie verstehen und sie sehr häufig noch verbessern. Außerdem weiß er, wo man in Nähe was zu essen bekommt und - das ist nicht zu unterschätzen - kocht den besten Kaffee, den ich je in einem Aufnahmestudio getrunken habe. Außerdem“, fügt Kempner hinzu, „hat Eric seine gitarristischen Fähigkeiten weiter ausgebaut. Mit Ausnahme von ,Everything' spielt er alle Lead-Parts auf dem Album. Das allein ist schon eine große Veränderung für uns, aber ihm flogen all diese tollen Ideen zu und ich mochte sie alle.

Das gleiche gilt auch für Frank. Sein Drumming hat sich zu einer starken, großen Sache entwickelt - so groß, dass er uns ein Loch in die Decke gespielt hat.“ Weil es zu der Zeit der Aufnahmen kein festes viertes Bandmitglied gab, spielte eine Reihe renommierter Gastbassisten auf Elvis Club mit, darunter ex-Suicide Commandos/Beat Rodeo-Veteran Steve Almaas, Ambels Yayhoos-Bandkumpel Keith Christopher und Ron Sexsmith/Ani DiFranco-Sideman Jason Mercer. Gegen Ende der Aufnahmen kristallisierte sich heraus, dass Michael "Duke" DuClos der richtige Mann für den Job ist. "Er passte einfach sofort rein", sagt Kempner über DuClos, einen erfahrenen Musiker, der unter anderem bereits mit Funaro bei Cracker spielte. „Ein prima Typ, ein toller Musiker, ein Spaßvogel und der einzige Mann, der von sich behaupten kann, sowohl mit Pete Townshend als auch mit Buddy Hackett gespielt zu haben.“ Heutzutage sind die Del-Lords unbeeinflusst vom Musikbiz-Diktat, dem die Bands ihrer Blütezeit unterworfen waren. Sie sind älter, weiser und entschlossener als je zuvor, ihre Mission fortzusetzen. „Wir werden es den Leuten einfach besorgen“, sagt Kempner.

„Es gibt keinen anderen Grund für uns, dies zu tun, außer, dass wir darauf Lust haben. Das ist schon mal ein großer Unterschied zu früher. In den 80ern hing davon unser Leben ab und das brachte jede Menge Druck mit sich. Heutzutage gibt es keine Verpflichtungen, wir sind nicht mehr im Hamsterrad gefangen zwischen Album/Tour/Album/Tour. Unsere Zukunft ist völlig offen. Wir werden uns einfach anstrengen, ohne Termine oder Deadlines, und schauen dann, was passiert. Ich wusste schon immer, dass ich großes Glück hatte, eine Band zu haben, die so viel mit meinen Songs anfangen konnte - und das Gefühl ist heutzutage starker denn je. Nun kann ich einen Schritt zurücktreten und mich darüber wundern, wie großartig Eric und Frank und nun Duke sind. Das ist wirklich eine Ehre. Aber sagt es nicht weiter, sonst wollen sie nur mehr Geld.“