Norderstedt (em) In seiner Reihe Zeitzeugen lud Oberstudienrat G. Dieckmann zum wiederholten Male den über 90-jährigen Gerhard Hoch als lokalen Zeitzeugen aus Deutschlands dunkelstem Kapitel der Zeit des Dritten Reichs in den Gemeinschaftskundeunterricht einer seiner Klassen des Beruflichen Gymnasiums ein.
Gerhard Hoch vermittelte den Schülerinnen und Schülern eindrucksvoll seine persönlichen Erfahrungen, beginnend mit dem begeisterten Eintritt als „Pimpf“ in die Jugendorganisation des Regimes. Aufgrund seines Engagements in der Vermittlung der damaligen ideologischen Weltanschauung brachte er es trotz fehlenden Studiums bis zum Volksschullehrer.
Der Kriegseinsatz an verschiedenen Fronten und die anschließenden Jahre in Kriegsgefangenschaft in den USA und England brachten seine Wandlung vom Saulus zum Paulus im wahrsten Sinne des Wortes: Gerhard Hoch trat nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in den Benediktiner Orden ein und studierte katholische Theologie.
Er hat es sich nach seiner Pensionierung als Bibliothekar der Hamburger Lehreruniversität (1984) zur Lebensaufgabe gemacht, wo immer man ihm Gehör schenkt, über die Verführungen und Greul der Nazi-Diktatur aus seiner ganz persönlichen Sicht zu informieren. Die interessierten Nachfragen der Schülerinnen und Schüler zeigten, dass Gerhard Hoch auch dieses Mal sein Ziel erreicht hat.