Norderstedt (em) „Hermann Hesse: Bäume Sinnbilder des Lebens“ - ein Vortrag von Dr. phil. Barbara Guilliard. In Leben und Werk des Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse spielen Bäume eine herausragende Rolle. In den unterschiedlichen Erscheinungsformen der verholzenden Samenpflanzen sieht der Schriftsteller nicht nur wechselnde Jahreszeiten, sondern auch die Verschiedenen Lebenszeiten der Menschen widergespiegelt.

Für den Schriftsteller Hermann Hesse sind Bäume „Heiligtümer", denen sich der Nobelpreisträger immer wieder voll Verehrung und kindlichem Erstaunen in seinem wechselvollen Leben zugewandt hat. Viele seiner Gedichte und Prosawerke widmen sich dem vielseitigen „Baum-Thema" und zeigen die besondere Natur- und Baumverbundenheit des schwäbischen Autors.

Besonders die Aspekte von „Sinnlichkeit und Askese" sowie „Kunst und Wissenschaft" werden in seinen literarischen „Baum-Werken" sichtbar. Bereits in seiner Kindheit hat es den jungen Hermann Hesse aus seinem stark pietistisch geprägten Elternhaus in den „freien Naturraum" gezogen. Sorglos hat er sich auf Wiesen und Feldern herumgetrieben und mit seinen Freunden in Gärten und Parks gespielt. Seine Jugend hat Hermann Hesse deshalb als ein „Gartenland" beschrieben, in dem die vielfältige Fauna und Flora in der kultivierten Landschaft seine Fantasie angeregt haben.

Im Vortrag wird auf die besondere Verbundenheit des Dichters mit den verholzenden Samenpflanzen - den Bäumen eingegangen. In ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen spiegeln Bäume für Hermann Hesse nicht nur die wechselnden Jahreszeiten, sondern auch die verschiedenen Lebenszeiten der Menschen wider. Einzeln stehende Baumriesen symbolisieren für den eigensinnigen Autor Hesse die Einsamkeit der Individuen bei ihrer Suche nach einem persönlichen Sinn im Leben. Im zähen, stetigen Wachstum der grün-braunen Baumgestalten sieht Hesse aber auch die Hoffnung auf Neues - auf Entwicklung - durch Wandlung verkörpert.

Wann: Sonntag, 19. Juni, 14 Uhr
Wo: BUSTAN Feldpark im Stadtpark Norderstedt
Wer: Chaverim Freundschaft mit Israel e.V.

Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Foto: Copyright Barbara Guilliard