Norderstedt (em) Heute, am 24. April 2013, ist internationaler Tag gegen Lärm. In Norderstedt hat der Lärmschutz nicht nur an diesem Tag eine hohe Bedeutung. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit der Lärmminderungsplanung wird Norderstedt bei einer Veranstaltung im Bildungszentrum des Landes Schleswig-Holstein berichten, dass Lärmschutz eine lohnende Investition für Kommunen ist.

Währenddessen wird hier mit Hochdruck sowohl an der Umsetzung beschlossener Maßnahmen als auch an einer Fortschreibung des Lärmaktionsplans gearbeitet. So fand am 11. April ein Workshop für ein städtisches Lkw-Führungskonzept im Norderstedter Rathaus statt. Ziel dieser Planungen ist es, durch eine veränderte Routenführung sensible Bereiche im Stadtgebiet stärker vom besonders lauten Lkw-Verkehr zu entlasten. Neben zahlreichen Unternehmen und Dachverbänden der Logistikbranche aus Norderstedt und Umgebung waren auch das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Dortmund) und die Logiball GmbH geladen.

Grundlage der Diskussion bildeten die verkehrlichen Vorstellungen zu einer Lkw-Führung im Stadtgebiet. Hierdurch ist es möglich, alle Gewerbegebiete Norder-stedts von außen über einen Ring und die B 432 zu erschließen. Zur Frage der Führung von Ortsfremden konnte neben einem Beschilderungskonzept mit den Vertretern von Fraunhofer Institut und Logiball auch die von ihnen modellhaft entwickelte Möglichkeit diskutiert werden, ausgeschilderte Vorrangrouten in (spezielle Lkw-)Navigationssysteme zu integrieren.

Aus dem intensiven und konstruktiven Erfahrungsaustausch mit den Akteurinnen und Akteuren lassen sich drei wesentliche Ergebnisse festhalten:

  1. Die Nutzung von Navigationsgeräten setzt sich bei Speditionen inzwischen immer mehr durch und wird zukünftig die größte Rolle in der Routenführung spielen.
  2. Eine alleinige Ausweisung der Routen in Navigationssystemen genügt
    dennoch nicht: Eine Kombination aus Beschilderung und Navigationssystemen
    wird nach Einschätzung der Beteiligten am wirksamsten sein.
  3. Überraschenderweise sind die etablierten Bezeichnungen der Gewerbegebiete
    (wie „Harkshörn“ oder „Stonsdorf“) für viele Unternehmen derzeit von untergeordneter
    Bedeutung und bei Fahrerinnen und Fahrern häufig unbekannt.
    Viele Unternehmen zeigen sich jedoch offen für eine Unterstützung, diese
    Begriffe stärker zu verbreiten.

Die Stadtverwaltung wird die Empfehlungen aus dem Workshop aufgreifen und in
dem Konzept berücksichtigen. Sie bereitet daher die zweigleisige Umsetzung des
Lkw-Führungskonzeptes über Beschilderung und Integration in Navigationssysteme
vor. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit ansässigen Betrieben die
Namen für die Gewerbegebiete stärker beworben werden, damit sich diese Namen
als Dachmarken etablieren und z. B. auch für eine Beschilderung nutzen lassen.