Norderstedt (em) „Der Feldversuch in sieben Bundesländern mit dem Giga-Liner, der im Januar 2011 begann und noch bis Ende 2016 läuft, muss dann endgültig zu den Akten gelegt werden“, so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt.
Die jetzt neu entbrannte Diskussion über den Gigaliner, die auf Basis der „Allianz-Studie“ besonders die Verlagerung von Transportgütern von der Bahn auf die überlangen LKW kritisiert, weil der Transport billiger sei, ist nur ein Teil der Kritik an die LKW-Monster. Schon im Vorfeld des Beginns des Feldversuchs gab es scharfe Kritik von Polizei und Verkehrsorganisationen. Auch ist das Ergebnis einer EU-Studie vom Frühjahr 2009, die sich kritisch über die Sicherheit der Riesen-LKW befasst haben soll, nicht veröffentlicht worden.
„Riesen-LKW von 25,25 Meter Länge und einem Ladegewicht von 60 Tonnen sind ein Sicherheitsproblem, besonders bei schlechten Wetterverhältnissen und bei Überholvorgängen“, so Ritzek. Wie sollen solche Riesen-LKW, die knapp neun Meter länger sind als ein heutiger Standard-Sattelschlepper und die ausgestattet sind mit sieben oder acht Achsen, von der Autobahn kommend zum Beispiel durch die Kreisel am Ochsenzoll fahren, wie auf der B 432 von oder nach Bad Segeberg?
Wenn solche Riesen-LKW auf den Autobahnen in Verbund fahren, was ja LKW-Fahrer gerne tun, dann wäre der Überholvorgang für PKW eine enorme Gefahr. „Es ist nicht auszudenken, was solche Riesen-LKW bei Schnee- und Eisverhältnissen auf der Autobahn und auf anderen genutzten Straßen mit der ungemein hohen kinetischen Energie anrichten, wenn diese aus der Kontrolle geraten“, so der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt.
Die Aussage des Bundesverkehrsministeriums, dass die XXL-Laster im Feldversuch nur auf Autobahnen und geeigneten Fernstraßen unterwegs sein sollen, dass sie weniger CO2-Ausstoß haben und dass sie statt der 60 Tonnen nur die heute geltende Gewichtsobergrenze von maximal 44 Tonnen transportieren dürfen, ist nur ein frommer Wunsch. Sie müssen ja in Gewerbegebiete, sie werden mehr Staus verursachen und kein Transportunternehmer kauft einen Riesen-LKW von 60 Tonnen Tragfähigkeit, wenn er für alle Zeiten maximal nur 44 Tonnen, wie in der Testphase festgelegt, laden darf.
„Unsere Straßen, Brücken und Gewerbegebiete sind für Gigaliner nicht geeignet. Auch ist das Gefahrenpotential dieser Riesen-LKW für andere Verkehrsteilnehmer zu groß. Mit Ende des Feldversuchs 2016 muss auch Ende dieser Monster auf deutschen Straßen sein“, so Ritzek abschließend.