Norderstedt (em) Die Jugend ist die spannendste Zeit des Lebens. Immerhin hat man knapp acht Jahre Zeit, um herauszufinden, wer man ist und noch viel wichtiger: wer man sein will.
Dass es nicht leicht ist, Antworten auf diese Fragen zu finden, weiß jeder. Aber welche Probleme dabei entstehen können, mit welchen Herausforderungen die Jugendlichen wirklich zu kämpfen haben, weiß niemand. Aus diesem Grund produzieren die Schüler der Q1 des Gymnasiums Harksheide aus dem Kurs für Darstellendes Spiel ein Theaterstück, welches unvergleichbare Einblicke in das echte Leben eines Oberstufenschülers bietet. Schließlich kann niemand besser von den Problemen der Schüler berichten als die Schüler selbst, die sich ihnen tagtäglich stellen müssen.
Um anderen eine Vorstellung davon zu geben, was es heißt, in der wahnsinnigen Welt eines Jugendlichen gefangen zu sein, führen sie das Stück mit dem Titel „Mad World vier Schüler, vier Schicksale“ auf, in dem vier Schüler ihre ergreifende Geschichte darstellen. Dabei wird die ungeschönte Realität präsentiert, sodass Angelegenheiten wie Essstörungen, Drogensucht, Mobbing oder Homosexualität nicht ausbleiben. Als oberflächliche Folge dieser Probleme ergeben sich zunächst nachlassende schulische Leistungen. Allerdings gibt es viel tiefer greifende Konsequenzen als schlechte Noten.
Oftmals brechen die Beziehungen zu Freunden und der Familie auseinander und selbst in ihren Träumen werden die Schüler von ihren Problemen eingeholt. Um die Vielschichtigkeit der Probleme der Jugend zu verdeutlichen, werden sie in Form einer Szenencollage veranschaulicht. So gibt es in diesem Fall vier unterschiedliche Handlungsstränge, in denen jeweils unterschiedliche Probleme dargestellt werden, die sich alle dem Thema „Probleme, die ich früher noch nicht hatte“ zuordnen lassen.
Wie den meisten wahrscheinlich bekannt ist, ist das Gefühlschaos, das in Jugendlichen herrscht, ein Mysterium und wird es vermutlich auch immer sein. Aber wenn die Betroffenen selbst ausnahmsweise einmal bereit sind, von diesem rätselhaften Mysterium zu berichten, ist es auf alle Fälle ein offenes Auge und Ohr wert. Zwar ist die Absicht dieses Stückes nicht die typischen Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichten zu erzählen, doch es ist für alle, die irgendwie mit Jugendlichen zu tun haben, eine einmalige Gelegenheit aus erster Hand zu erfahren, was diese denken, fühlen und fürchten.
Und so viel steht fest: Es gibt mehr zwischen dem Kindes- und Erwachsenenalter als man denkt. Wer herausfinden möchte, was genau in dieser heiklen Zeit so vor sich geht, ist herzlich eingeladen zu den Theateraufführungen am Mittwoch, 3. Mai und am Donnerstag, 4. Mai jeweils um 19.30 Uhr im Festsaal am Falkenberg. Die Karten kosten 3 Euro (ermäßigt für Schüler 2 Euro) und sind an der Abendkasse erhältlich. Jeder Besuch wird mit viel Drama, Spannung und Theatralik belohnt. Allerdings muss vorgewarnt werden: es kann sein, dass sich die eigene Sicht auf das Schulleben für immer verändert.