Norderstedt (em) Am Donnerstag, 27. Februar, empfing Torsten Albig drei Vertreterinnen des Norderstedter JUNIOR-Unternehmens „Creative-Soap-Factory“ in der Staatskanzlei in Kiel. In dem über eine halbe Stunde währenden Gespräch in seinem Büro ließ sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident genau erklären, was es mit einem JUNIOR-Unternehmen auf sich hat (nachzulesen unter www.juniorprojekt.de) und warum 13 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Coppernicus-Gymnasiums jetzt Seife herstellen und verkaufen.

Die Atmosphäre war ungezwungen und wertschätzend, für alle Schülerinnen war es das erste Mal, einem hochrangigen Politiker im Gespräch so direkt gegenüber zu sitzen. Begleitet wurden sie von Ihrer Schulpatin Dr. Susanne Dähn.

Nachdem JUNIORprojekt-Vorstandsvorsitzende Karolina Schneider, Finanzleiterin Antonina Lampe und Marketingleiterin Amelie Hornburg mit viel Begeisterung , aber auch einiger Nervosität von ihrer Arbeit berichtet hatten, wollte Herr Albig gern wissen, ob die Damen sich denn vorstellen könnten, auch später mal ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies wurde von allen bejaht, die Schwelle zur Verwirklichung eines solchen Projektes sei nun viel niedriger, erklärten die Jungunternehmerinnen. Auf die Frage, was das Wichtigste sei, was sie dort gelernt hätten, nannte Antonina die in einem JUNIOR-Seminar erworbenen Kenntnisse über Buchhaltung, Karolina die Herausforderung, alles zu organisieren, Konzepte und Zeitpläne zu erstellen und Amelie die Erfahrung, dass Teamarbeit sehr wichtig, aber oft eine schwierige Sache sei. Herr Albig war sehr angetan von dieser Haltung, zumal seiner Meinung nach diese Einstellung in Deutschland noch mehr gefördert werden sollte. Der „Deutsche an sich“ sei meist angestellt, auch mit Überzeugung, und noch lieber sei er Beamter. Unternehmertum sei das, was an vielen Stellen noch fehle, da könnten wir uns Beispiel an so vielen anderen Ländern nehmen und dieses Projekt sei ein guter Weg, die Ängste vor der Selbstständigkeit abzubauen.

Schließlich erkundigte sich der Ministerpräsident noch, für welche Profile sich die drei Schülerinnen denn entschieden hätten. Eine wird das gesellschaftswissenschaftliche Profil besuchen und die anderen Beiden haben sich für das sprachliche Profil entschieden. Da am Coppernicus-Gymnasium Chinesisch als neue Fremdsprache in der Oberstufe angeboten wird, wollte Herr Albig wissen, ob die Schülerinnen dies lernen wollten. Da sie jedoch schon seit der achten Klasse Spanischunterricht hatten, haben sich alle drei für Spanisch statt für Chinesisch entschieden. Daraufhin führte Herr Albig in einem kleinen Exkurs über die schnelle globale Entwicklung aus, dass sie Chinesisch wohl doch irgendwann würden lernen müssen, denn dort liege unter anderem der Markt der Zukunft. Er untermalte diese Einschätzung mit einem lebhaften Bericht seiner China-Erfahrungen und den zusätzlich erworbenen Kenntnissen über diese herausfordernde Sprache. Anschließend entwarf er noch rasch einen Plan, wie die hergestellte Seife auf dem chinesischen Markt platziert werden könne, womit er die Norderstedter Schülerinnen leicht erschreckte, die sich erst einmal den Herausforderungen der Oberstufe stellen müssen, bevor sie an so etwas denken. Auch sei das Projekt JUNIOR auf ein Schuljahr begrenzt.

Ministerpräsident Albig zeigte sich sehr interessiert am weiteren Geschäftsverlauf des Unternehmens und erwarb einen Anteilsschein der „Creative-Soap-Factory“, den er sofort bar bezahlte. Er wies darauf hin, dass er auf jeden Fall eine Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung erhalten wolle. Geschäftsführerin Karolina versicherte ihm, dass er selbstverständlich eine bekommen werde und schenkte ihm noch eine Seife in den Landesfarben und eine Seife mit seinem Namen im Material, die die technische Leiterin Anika Großkopf eigens für ihn entworfen und produziert hatte. Nach dem abschließenden Gruppenfoto fuhren die Norderstedterinnen wieder zum Coppernicus-Gymnasium zurück, um eine sehr positive und motivierende Erfahrung reicher.