Norderstedt (em) Am Sonnabend, 16. Juni, um 20 Uhr gibt das Norderstedter Sinfonieorchester (Sinfonieorchester der Musikschule Norderstedt) ein Konzert im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90, in Norderstedt.

Auf dem Programm stehen zwei Werke von Antonin Dvorak, die Sinfonie Nr. 6, op. 60 und das Cello-Konzert, op. 104. Solist ist Hans-Christian Schwarz, Solo-Cellist der Lübecker Philharmoniker. Die Leitung hat Frank Engelke.

Die 6. Sinfonie gilt heute als eines von Dvoráks nationalbewusstesten Werken und steht künstlerisch an der Schwelle vor den großen und bedeutendsten Sinfonien des Meisters (7., 8. und 9. Sinfonie). Auch heute erfreut sie sich noch beachtlicher Beliebtheit und wird häufig aufgeführt. Sie entstand 1880, etwa fünf Jahre nach der Vollendung seiner 5. Sinfonie. Dennoch gibt es inhaltliche Parallelen beider Werke, die einen sehr pastoralen und böhmisch-nationalen Klang haben. Diese Periode in Dvoráks Leben war geprägt vom langsamen internationalen Durchbruch und dem Finden und Entwickeln seines persönlichen Kompositionsstils, den er mit Vollendung der 6. Sinfonie bereits sehr weit ausgeprägt hatte.

Die Uraufführung der 6. Sinfonie wurde zu einem großen Erfolg für Dvorák. Die Tschechen nahmen die neue Sinfonie so positiv auf, wie noch kein anderes Werk von Dvorák bisher. Dies lag vor allem daran, dass die Sinfonie einen sehr nationalen Charakter hat und somit das Verlangen der tschechischen Landsleute Dvoráks nach einem eigenen Stil stillte. Dieser war zuvor durchaus kritisiert worden, nicht nationalistisch genug zu denken und zu komponieren. Ein Kritikpunkt der aus heutiger Sicht kaum mehr verständlich erscheint, da uns Dvoráks Musik heute meist böhmisch geprägt und durchaus nationalbewusst erscheint.

Das Cellokonzert h-moll, Opus 104 von Antonín Dvorák ist eines der berühmtesten Cellokonzerte und gehört zu seinen bekanntesten Werken. Es ist eines der wichtigsten Stücke des Violoncello-Repertoires. Dvorák schrieb das Cellokonzert zwischen dem 8. November 1894 und dem 9. Februar 1895 in den USA. Zunächst war er von diesem Instrument wenig begeistert. Die Uraufführung von Victor Herberts zweitem Cellokonzert gab ihm den Impuls, selbst ein Konzert zu schreiben. Dem Konzert ging bereits ein Versuch voraus, 1865 schrieb Dvorak bereits ein Cellokonzert in A-Dur (ohne Opus), das aber weder veröffentlicht noch orchestriert wurde. 1895 soll Johannes Brahms, nachdem er die Partitur gelesen hatte, ausgerufen haben: „Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!“

Solist ist an diesem Abend Hans-Christian Schwarz, Solocellist der Lübecker Philharmoniker. Eine Besonderheit an diesem Abend ist Uraufführung des Werks „ISRAEL“ der in Henstedt-Ulzburg lebenden Komponistin Katja Krüger. Die vielseitige Musikerin beschreibt in ihrer Komposition ihre Reise durch Israel, von Tel Aviv über Jerusalem, der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem, Massada, En Gedi, Totes Meer, Negev. Die Sätze sind mit „Abendflug nach Israel“, „Durch Tel Aviv“, „Yad Vashem“ (dazu Text: Selma Meerbaum: Aus „Du, weißt du“, 1941), Wüste Masada Oase, Jerusalem überlesen. Dazu lesen Christa Heise-Batt, Autorin, Schauspielerin und erste Kulturpreisträgerin der Stadt und Heike Linde-Lembke die Namen der Shoah-Opfer des Kreises Segeberg. Im Foyer des Festsaals sind Fotografien von Heike Linde-Lembke zu den einzelnen Sätzen des Krüger-Werks ausgestellt, darunter auch die Aufnahme der Gedenkstätte vor der Synagoge Mishkan Ha'Zafon am Jean-Labowsky-Weg 1 (Ecke Kurhausstraße, gegenüber dem alten jüdischen Friedhof) in Bad Segeberg.

Karten zu 12 Euro/ 8 Euro gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen oder unter Telefon 040 - 535 95 167 bei der Musikschule Norderstedt.