Norderstedt (em) Die Stadt Norderstedt bietet ihren Bürgern einen neuen Service an: Im Einwohnermeldeamt im Rathaus ist jetzt eine Speed-Capture-Station aufgebaut worden. Dieses hochmoderne Schnell-Erfassungs-Terminal erlaubt es dem Benutzer, innerhalb weniger Minuten sein biometrisches Foto, seine Fingerabdrücke und seine Unterschrift erfassen und digitalisieren zu lassen.

Dadurch sparen Bürger und Verwaltung Zeit bei der Beantragung und Erstellung von Personaldokumenten wie dem Personalausweis oder dem Reisepass. Norderstedt ist die erste Kommune in Schleswig-Holstein, die die neue Technologie einführt.

Das neue Gerät, das im Warteraum des Meldeamtes aufgestellt ist, führt den Benutzer mit einfachen, visualisierten Hinweisen und somit leicht verständlich durch die einzelnen Schritte. Die Bedienungsanleitung wird in sechs Sprachen angeboten. „Unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass die meisten Bürger dieses neue Angebot toll finden. Wir hatten noch niemanden, der gar nicht damit klar kommt“, sagt Heike Feig, Amtsleiterin im Bürgeramt. Die Bürger könnten die Wartezeit bequem zur selbständigen Datenerfassung nutzen.

Die elektronische Höhenverstellung der Speed-Capture-Station passt sich automatisch der Größe der jeweiligen Person an das Alles-in-einem-Gerät kann auch von Rollstuhlfahrern und von Kindern benutzt werden, allerdings beträgt die Mindestgröße 1,20 Meter. Bei der Erfassung des Passbildes stellt das Terminal das Licht für das Foto bestmöglich ein, untaugliche Bilder werden automatisch aussortiert. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis ein ausweistaugliches Foto im Kasten ist.

Eine selbständige Qualitätsprüfung nimmt das Gerät auch beim Einscannen der Fingerabdrücke vor. Dafür muss der Benutzer den Zeigefinger jeweils kurz auf den Scanner drücken. Abgeschlossen wird der Vorgang mit der Erfassung der digitalen Unterschrift. Die gesamte Datenerfassung, die zwischen drei und fünf Minuten dauert, erfolgt zunächst anonymisiert und ohne eine Verknüpfung mit persönlichen Daten. Die erfassten Daten können von den Sachbearbeitern des Meldeamtes an deren PC aufgerufen werden - und werden erst dort mit den Daten des Bürgers verknüpft. Das neue Gerät ist vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert; alle Datenübertragungen erfolgen verschlüsselt und verfallen nach 24 Stunden. Auf dem Speed-Capture-Terminal selbst werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. „Wir verbessen den Bürgerservice und optimieren gleichzeitig die Verwaltungsprozesse“, sagt Norbert Weißenfels, Amtsleiter EDV im Rathaus.

Für die Erfassung aller Daten müssen die Bürger jeweils einmalig fünf Euro bezahlen. Die Speed-Capture-Station ersetzt den bisherigen Fotoautomaten im Rathaus beziehungsweise den Gang zum Fotostudio. Wer will, kann natürlich weiterhin mit einem extern erstellten Passbild zum Meldeamt kommen. Dank der neuen Technologie entfallen für die Sachbearbeiter die Prüfung der Fotos, das Einscannen und das Aufkleben. Aufwand und Kosten in der Melde- und Passbehörde werden reduziert. Auch die Diskussionen, wie aktuell ein Foto ist, gehören der Vergangenheit an. „Aktueller geht es ja gar nicht“, sagt Amtsleiterin Heike Feig. Auch die Bürger können Geld sparen: Wer zum Beispiel gleichzeitig einen neuen Personalausweis und einen Reisepass beantragt, braucht nur einmal fünf Euro zu bezahlen.